Lack of understanding leads to uncertainty and folk-theories that hinder our ability to use technical systems, and clouds the critique of technological developments.
–Timo Arnall, No to NoUI
it comes back to infrastructure and how our inability to describe and understand reduces our critical reach, leaving us both disempowered and, quite often, vulnerable.
–Julian Oliver, Profil auf Rhizome
Honor Harger hat diese beiden Zitate in ihrer Präsentation Invisibility in the Post-PRISM Age auf dem Dread Symposium am Samstag in Amsterdam erwähnt.
Sie sind mir deshalb besonders hängen geblieben, weil sie ziemlich genau wiedergeben, was mich gerade in praktisch allem, was ich tue, antreibt. Wir verstehen viel zu wenig, wie die Systeme und Technologien funktionieren, die unseren Alltag beherrschen. Wir fühlen uns macht- und hilflos.
Gegen diese Hilflosigkeit wehre ich mich. Mein Ziel ist es immer wieder, mich so weit in Funktionsweisen, aber auch Zusammenhänge und Kontexte einzuarbeiten, dass ich sie anderen erklären kann. Wie Timo schreibt, erst wer technische Systeme und ihre Konsequenzen versteht, kann sie richtig anwenden und, was häufig noch wichtiger ist, sie fundiert kritisieren.
The problem of digital dualism is that it makes finding solutions for things like FOMO actually harder.
— Johannes Kleske (@jkleske) October 26, 2013
Gerade was die Technologiekritik angeht, sind wir die letzten Jahre häufig nicht über ein plumpes „Wir sollten wieder mehr Zeit in der realen Welt miteinander verbringen“ hinaus gekommen (s. Digitaler Dualismus). Das bringt uns aber nicht weiter. Stattdessen sollten wir uns z.B. genau ansehen, wie Plattformen wie Facebook gestaltet sind, um uns in Abhängigkeiten zu führen und wie wir mit der Erkenntnis andere Ansätze entwickeln können.
Ich wollte das nur kurz festhalten, falls sich manchmal jemand wundert, mit welcher Motivation ich schreibe, Links empfehle und meine Zeit in bestimmte Projekte investiere. Wenn jemand am Ende Technologie ein bisschen besser verstanden hat und dadurch mehr Kontrolle verspürt, bin ich glücklich. Wehret der Hilflosigkeit!
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