Zukünfte verstehen und gestalten

Macht Facebook einsam?


In der Cover-Story der Mai-Ausgabe des Atlantic fragt Autor Stephen Marche, ob Facebook und andere Social-Media-Dienste uns einsam(er) machen.

The real danger with Facebook is not that it allows us to isolate ourselves, but that by mixing our appetite for isolation with our vanity, it threatens to alter the very nature of solitude.

Eric Klinenberg hat sich für Salon die Argumentationen genau angesehen und mit vielen von Marches Quellen erneut gesprochen und argumentiert, darauf basierend, dass sich die meisten Aussagen von Marche kaum halten lassen.

Americans are actually far less likely to live alone and enjoy key forms of personal autonomy than people in other countries, including France, Germany, Sweden, Denmark, Britain, and Japan. What distinguishes Americans is not that we are more isolated, but that we spend more time and energy worrying about whether we are.

Sein Fazit fällt dementsprechend süffisant aus:

if […] Marche wants to forget about himself for a while, he could simply click away from Facebook and navigate over to Google, which will direct him to the research on loneliness and solitude that has been there for him all along. Used wisely, the Internet could help make his sociological arguments less isolated from reality.

Beide Artikel sind eine Lektüre wert, da sie in Kombination ein weiteres Beispiel sind, dass neue Technologien und grundsätzliche Veränderungen zum einen nicht schlicht gut oder schlecht sind und zum anderen die Umstände unseres Lebens und der Gesellschaft, in der wir leben, viel komplexer sind als dass sich einfache Schlüsse wie „Facebook macht einsam“ ziehen lassen, auch wenn das Autoren, die Bücher verkaufen wollen, wahrscheinlich nicht hören wollen.

Stephen Marche: Is Facebook Making Us Lonely?
Eric Klinenberg: Facebook Isn’t Making Us Lonely


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