Johannes Kleske

Zukünfte verstehen und gestalten

Schlagwort: zukunftsforschung

  • KI und die Zukunft der Arbeit

    KI und die Zukunft der Arbeit

    Seit meinem ersten Vortrag dazu bei der re:publica 2013 fasziniert mich das Thema. In zwei livegestreamten Brown-Bag-Sessions habe ich mich mit den beiden Zukunftsforschern Markus Iofcea und Marcel Aberle zusammengesetzt und aktuelle Gedanken und Beobachtungen ausgetauscht. Das Ganze läuft unter dem Namen „Zukunft mit ohne Scharf“.

    KI-Tools und unsere Learnings

    In der ersten Folge geht es um KI-Tools im Arbeitsalltag. Nicht um die große AGI-Debatte, sondern um die konkreten Erfahrungen: Was nutzen wir? Was funktioniert? Was nervt? Und was macht das eigentlich mit unserer Art, zu denken und zu arbeiten?

    Meine Hauptpunkte:

    • Warum mich KI weniger als Technologie interessiert und mehr als Spiegel unserer Zukunftserwartungen
    • Wie ich Claude nutze, um mir Fragen stellen zu lassen, statt Antworten zu bekommen
    • Warum mich die neuen „agentiven“ Modelle zum ersten Mal richtig frustrieren
    • Weshalb ich gerade wieder mehr mit Notizbuch und gedruckten Büchern arbeite
    • Warum „Welche Jobs werden ersetzt?“ die falsche Frage ist und was das Shein-Beispiel über systemische Veränderung zeigt
    • Wie mir ein Freund, der elektronische Musik macht, einen neuen Blick auf Wissensarbeit gegeben hat

    Ersetzt uns KI?

    In der zweiten Folge geht es um die große Frage: Wird KI uns die Arbeit wegnehmen? Spoiler: Die Antwort ist komplizierter als Ja oder Nein. Und der Diskurs dazu hat sich seit zehn Jahren kaum weiterentwickelt.

    Meine Hauptpunkte:

    • Warum der Begriff „Roboter“ aus einer tschechischen Oper stammt, in der Maschinen sich gegen Menschen auflehnen
    • Warum die Frage: „Welche Jobs werden automatisiert?“ zu kurz greift
    • Das Konzept „Jobs above and below the API“: Viel mehr Menschen werden schon heute von Computersystemen gesteuert, als ihnen bewusst ist
    • Warum wir bei KI ungefähr da sind, wo wir 1994 beim Internet waren
    • Das Paradox aus Fachkräftemangel und Angst vor Jobverlust
    • Was mir an der Silicon-Valley-Perspektive fehlt
    • Meine Hoffnung: Mehr Raum für Arbeit, die wirklich Mehrwert schafft

    Folgt Zukunft mit ohne Scharf auf LinkedIn und YouTube, um bei den nächsten Livestreams dabei zu sein.

  • Masterarbeit Zukunftsforschung: Future Imaginaries

    Masterarbeit Zukunftsforschung: Future Imaginaries

    Im Januar 2020 habe ich meine Masterarbeit im Bereich Zukunftsforschung zum Thema Future Imaginaries (s. auch hier und hier) an der FU Berlin eingereicht. Im März 2020 habe ich sie verteidigt und damit mein Masterstudium abgeschlossen.

    Die vollständige Masterarbeit lässt sich inzwischen über ResearchGate herunterladen.

    Die Zusammenfassung der Masterarbeit

    Von der Zukunftsforschung über die Philosophie und Soziologie bis zur Anthropologie beschäftigen sich zahlreiche Disziplinen mit dem Verständnis der Gesellschaft von der Zukunft und dies auf unterschiedlichsten Ebenen. So existieren Konzepte wie z. B. Social Imaginaries, um gesellschaftliche Erwartungen zu beschreiben. Noch werden diese aber kaum genutzt, um zum einen die unbewussten Zukunftserwartungen sichtbar und kritisierbar zu machen und so zum anderen die Möglichkeit zu schaffen, alternative Zukunftsbilder zu entwickeln, die jenseits der bisherigen Zukunftserwartungen liegen.

    Diese Arbeit will einen Begriff für die spezifischen Zukunftserwartungen in der Gesellschaft etablieren: Future Imaginaries. Dieser Begriff wird bereits vereinzelt verwendet, allerdings ohne genauer theoretisiert worden zu sein. Um sich einer ersten Beschreibung von Future Imaginaries anzunähern, werden die Konzepte von Zukunft (Future) aus der (kritischen) Zukunftsforschung und kollektiven Erwartungen (Imaginaries) aus der Soziologie und Anthropologie zusammengeführt.

    Das Ziel ist, einen theoriegeleiteten Entwurf für die Betrachtung von gesellschaftlichen Zukunftserwartungen aus der Perspektive der Zukunftsforschung zu entwickeln, auf dem ein methodischer Umgang mit diesen aufgebaut werden kann.

    Inzwischen habe ich die Masterarbeit vollständig auf Englisch übersetzt und die einzelnen Kapitel in meinem Digital Garden zugänglich gemacht.

  • Video-Interview zu Foresight-Arbeit

    Anfang des Jahres war Third Wave bei der Learning Journey des Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes zum Thema ‚Zukünfte entwickeln‘ dabei. In diesem 15-Minuten-Video erkläre ich die Basics unserer Herangehensweise an Foresight und unsere Kundenprojekte.

  • Neuer Online-Kurs vermittelt Grundlagen der Trend- und Zukunftsforschung

    Warum sagen wir ‚Zukünfte‘ statt ‚Zukunft‘? (Video aus dem Online-Kurs)

    Nicht jede*r hat die Möglichkeit, einen Master in Zukunftsforschung zu machen, um besser Entscheidungen für eine unsichere Zukunft zu treffen. Deshalb haben wir mit Third Wave einen Online-Kurs entwickelt, der in 5 Modulen und 17 Lektionen die wichtigsten Methoden aus der Trend- und Zukunftsforschung alltagstauglich vermittelt. Alles weitere auf der Webseite zum Online-Kurs.

    Übrigens: Unternehmen können den Kurs auch direkt als Paket für ihre internen Lernplattformen erwerben.

  • Podcast: Die Arbeitswelt nach der Krise

    Vor ein paar Tagen war ich im Resilient-Futures-Podcast des IZT zu Gast und habe mich mit Sebastian Hofer und Felix Beer insbesondere über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Zukünfte der Arbeit unterhalten:

    In dieser Folge sprechen wir mit dem Zukunftsforscher Johannes Kleske über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Arbeitswelt. Home-Office, digitale Meetings und New Work: COVID-19 katapultiert uns in die Zukunft der Arbeit. Sind wir jedoch bereit für diesen Sprung? Auf der einen Seite bringt die Bewältigung der Krise einen Schub für die Digitalisierung mit sich, von dem viele Unternehmen und Arbeitnehmer profitieren. Auf der anderen Seite werden bestehende Ungleichheiten im Arbeitsmarkt verstärkt, wodurch auch die Frage der Systemrelevanz neue Bedeutung gewinnt.

    Fest steht, dass die Corona-Krise nicht automatisch zu einer besseren Zukunft führt. Für eine gerechtere und nachhaltigere Arbeitswelt nach der Krise braucht es also vor allem eins: einen reflektierten und selbstbestimmten Umgang mit Wandel und Unsicherheit.

    Zum Podcast

  • Was ist kritische Zukunftsforschung?

    In diesem Artikel beschreibe ich die kritische Zukunftsforschung, basierend auf den Arbeiten von Inayatullah, Grunwald sowie Goode und Godhe.

    Das Feld der Zukunftsforschung beschreibt „die wissenschaftliche Befassung mit möglichen, wünschbaren und wahrscheinlichen Zukunftsentwicklungen“ (Kreibich 2006). Während sich der Großteil der Zukunftsforschung auf die Erstellung von neuen Zukunftsbildern mit wissenschaftlichen Methoden (z.B. Szenarien) konzentrierte, gab es seit Ende der siebziger Jahre immer wieder Bemühungen, auch bestehende Zukunftsbilder zu untersuchen (z.B. Slaughter 1984).

    Unreflektierte Vorannahmen in Zukünften

    Zu den prägendsten Vordenkern einer kritischen Zukunftsforschung gehört Sohail Inayatullah. Beeinflusst vom Poststrukturalismus, hat er in seinem grundlegenden Artikel (1999) zu den Critical Futures Studies (CFS) darauf hingewiesen, dass jeder zukunftserforschenden Tätigkeit epistemologische Annahmen zugrunde liegen: zeitliche, wirtschaftliche, politische, ideologisch-kulturelle und sprachliche. Diese Annahmen bleiben aber auch in der Zukunftsforschung meist unreflektiert. Sie werden nicht hinterfragt und beeinflussen so unsichtbar die Ergebnisse.

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  • Future Imaginaries – Eine Definition

    Im Rahmen meines Masterstudiums habe ich mich ausführlicher mit Future Imaginaries beschäftigt. ‚Imaginaries‘ sind als soziologischer Kunstbegriff schon länger etabliert und wurden insbesondere von Charles Taylor geprägt. Er hat den sich mit ‚Social Imaginaries‘ auseinander gesetzt. Ganz allgemein lassen sie sich wie folgt beschreiben:

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