Wenn ich bei Vorträgen und Workshops Teilnehmer aus Unternehmen herausfordern möchte, werfe ich in den Raum, dass Geschwindigkeit vielleicht nicht alles ist. Die Blicke sagen mir dann, dass ich wohl gerade etwas nahezu Blasphemisches geäußert habe. Um bei der digitalen Transformation aufzuholen, geben viele Unternehmen die Prämisse „Wir müssen viel schneller werden“ aus. Das ist verständlich. Die Transformation wird vor allem über ihre Beschleunigung erlebt. Andere Aspekte wie Komplexität sind schwerer wahrnehmbar, geschweige denn beantwortbar.
„Move fast and break things“
Mehr und mehr lassen sich inzwischen aber auch die Kosten der Fokussierung auf Geschwindigkeit beobachten: Von Facebook, das nicht so recht weiß, wie es auf den „Missbrauch“ seiner Plattform reagieren soll, bis zur massiven Zunahme von Hacks, Leaks und weiteren Cyber-Security-Themen. Wir sehen die Konsequenzen von „Move fast and break things“ und genau deswegen hinterfrage ich bewusst den Geschwindigkeitsfetisch.