Achtung, nachfolgender Beitrag enthält wüsste Beschimpfungen harsche Kritik. Wer zur Weihnachtszeit eher auf Friede, Freude, Eierkuchen steht, sollte hier aufhören zu lesen.
Ich muss mein Schweigen bis zum Jahresende leider noch mal brechen. Aber das nachfolgende muss einfach gesagt werden.
Der eine oder andere wird sich noch erinnern, der Autor Don Miller war für mich eine der großen Entdeckungen in diesem Jahr. Keinem Autor habe ich mich je so nahe gefühlt. „Blue Like Jazz: Nonreligious Thoughts on Christian Spirituality“ ist Don Miller’s erfolgreichstes Buch und eines, das mein Leben verändert hat. Nun habe ich beim Weihnachtsshoppen entdeckt, dass es von Gerth Medien auf deutsch übersetzt wurde (Korrektur: Gerth Medien hat ein anderes Don-Miller-Buch übersetzt. Siehe unten). Und wieder einmal beweist ein christlicher Buchverlag die Fähigkeit gute Bücher in das absolute Grauen zu verwandeln, wenn sie die deutsche Version herausgeben. Ich meine, wer von euch erinnert sich nicht an den All-Time-Klassiker ‚Frisch bekehrt und trotzdem sexy‘? Auch hier hat man es mal wieder geschafft ein geniales Buch für Leute in den 20ern und 30ern, die mit der traditionellen Form von Gemeinde und Glauben nur noch wenig anfangen können, im Titel und Coverdesign so zu versauen, dass niemand aus der Zielgruppe das Buch auch nur noch anfassen mag.
Hier ist das englische Original, nicht brillant, tut aber keinem weh.
Und hier, was Gerth Medien daraus gemacht hat:
Ach so, kauft das Buch bitte trotzdem. Macht von mir aus einen Umschlag drum, aber kauft es. Es sei denn, ihr könnt Englisch, dann kauft das Original.
Und liebe Gerthys, schaut euch doch einfach mal bei RelevantBooks an, wie man’s richtig macht. Und falls ihr mal Bock auf ne richtige Kampagne für ein gutes Buch mit derbem Coverdesign, Diskussionsforen, begleitendem Podcast und ein bisschen Streetteamaction habt, sagt bescheid.
Korrektur: Wie Mike gerade korrekt korrigiert hat, hat Gerth Medien nicht Blue Like Jazz übersetzt, sondern Searching for God Knows What: Bearded Women, Alien Philosophers, Lovesick Teens, and the Gospel of Jesus. Da habe ich es doch tatsächlich einfach verpeilt und bin davon ausgegangen, dass Gerth Medien logischerweise zuerst den Besteller herausbringt und dann den Nachfolger. Tja, wieder was gelernt. Macht aber in der Argumentation von oben keinen großen Unterschied. Was nun aber noch krasser ist, ist die Titelübersetzung. Ums noch mal deutlich zu machen:
Original: Searching for God Knows What: Beared Women, Alien Philosophers, Lovesick Teens, and the Gospel of Jesus
Deutscher Titel: Wer braucht schon ein Boot? Über einen Glauben, der trägt
Hier ist noch das Titelbild vom Original Searching For God Knows What.
Ich hab inzwischen das deutsche Buch komplett gelesen und würde euch dringend ans Herz legen, sofern es eure Sprachkenntnisse zulassen, die englische Version zu lesen. Ohne besonders drauf zu achten sind mir beim lesen doch einige grobe Fehler und Unschönheiten aufgefallen.
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