Links für KW 50/2017

  • Re-reading Pierre Wack on scenarios von Andrew Curry: „In his time developing the work of the scenarios team at Shell, Pierre Wack made a huge contribution to how we think about scenarios and futures. But it is still not fully understood.“
  • Langzeitstudie: Die Zukunft deiner Kinder von 2b Ahead „lässt die Zukunft der kommenden 100 Jahre schon jetzt lebendig werden: Wir erzählen jedes Jahr 20 Zukunftsgeschichten – zwei pro Kind – in denen wir an der Seite von zehn real existierenden Kindern, die im Jahr 2015 geboren wurden, mögliche Lebenswege beschreiten.“
  • Speculative Humanitarian Futures – Die Freunde von Changeist mit einem großartigen Foresight-Projekt, das insbesondere Artefakte sehr gekonnt einsetzt.
  • Lee Vinsel mit einem umfassenden Rant gegen Design Thinking, bei dem der Titel zu hart, der erste Teil amüsierend und der zweite Teil zur „Innovation Delusion“ in der Bildung hochgradig interessant ist.
  • Nach diesem Buzzfeed-Artikel habe ich es selbst probiert und siehe da: Ich kann ohne Probleme Podcasts mit doppelter Geschwindigkeit hören, wenn ich Kopfhörer aufhabe und sie sauber produziert sind.
  • Debbie Urbanski „backcastet“ vom Zeitpunkt, an dem die Menschheit ausstirbt.

NoHomophobes.com

Homophobe Aussagen sind leider immer noch häufig Teil unseres täglichen Wortschatzes. Das sieht man nicht zu letzt auf Twitter. NoHomophobes.com nutzt das, um eine Art gesellschaftlichen Feedback-Loop zu generieren, in dem es live sowohl die Anzahl bestimmter Begriffe auf Twitter als auch die Tweets zeigt, in denen sie vorkommen. Dadurch wird schnell klar, wie sehr diese Begriffe immer noch Teil unserer Sprachkultur sind.

via Charlotte & Uwe

London im Markenwürgegriff

the marketeers are way ahead of the urbanists in understanding how the city works.

Das wird London während der olympischen Spiele auf extreme Weise zu spüren bekommen, wie auf Kosmograd eindrücklich beschrieben wird.

The Brand Exclusion Zone is the newest form of urban demarcation, and can be used not only to affect signage and advertising, but also restrict personal freedom of choice. […] London has surrendered the traditional rights to the city to the demands of the Olympic ‚family‘ and their corporate paymasters. What the IOC want, London will give. London will be on brand lockdown.

Kurz zusammengefasst: Während der olympischen Spiele gibt es Markensperrzonen um die Austragungsstätten, in denen ausschließlich die offiziellen Sponsorenmarken erlaubt sind.
Damit stirbt auch mein letztes bisschen Interesse an den olympischen Spielen. Oder wie unsere Freunde von UrbanScale sagen würden: “Londoners, don’t forget: you are the city!”

Link: Olympics Brand Exclusion Zone

Wie Zivilisten halfen, den Informationskrieg in Libyen zu gewinnen

Ashammakhi instinctively reaches for technological analogies to capture the complexity of this conflict. He likens those on the ground in the information war to a coöperative network of sensors giving feedback „continuously, dynamically, and in real time.“ He compares the way self-­organizing civilians come together in support of military operations to CPU scavenging, where spare capacity on individual computers is pooled across a grid. He cites moving examples of people stepping forward to fill a gap: strangers who left breakfast for hungry doctors; Yefren’s council leader, unasked, starting to clean the hospital—a task he quietly continued even on the day after his son was killed. Ashammakhi contrasts this with Qaddafi’s rigid hierarchy, obsessively focused on the leader and ultimately overthrown by a „network of nodes.“

John Pollock porträtiert die unterschiedlichsten Menschen, die während der Revolution von den verschiedensten Orten der Welt mit dem halfen, was sie hatten: Wissen, Netzwerke und Social Media. Der Artikel lässt einen mit einer Erkenntnis und einer Frage zurück: Die Beziehung zwischen der NATO und den zivilen Helfen vor Ort sind ein weiteres, typisches Beispiel für die Verwerfungen zwischen alten Institutionen und neuen, emergenten Netzwerken, wie man sie in allen Bereichen der Gesellschaft beobachten kann. Es bleibt die Frage, was man selbst hätte beisteuern können zum Informationskrieg in Libyen.

Link: People Power 2.0 – How civilians helped win the Libyan information war.