Arbeit 4.0 braucht eine neue Arbeiterbewegung

Für das Debattenforum des Tagesspiegels habe ich zum Thema ‚Arbeit 4.0 – Fluch oder Segen?‘ habe ich passend zum 1. Mai einen Beitrag mit dem Titel ‚Wir brauchen eine neue Arbeiterbewegung‘ geschrieben. Darin fasse ich die Kernthesen meines Vortrags ‚Mensch, Macht, Maschine – Wer bestimmt wie wir morgen arbeiten?‘ zusammen.

Im Grunde wiederholt sich hier gerade die Geschichte. Wie in der ersten industriellen Revolution bevorteilt der Einsatz neuer Technologien erstmal das Kapital und die „Fabrikbesitzer“. Und damals wie heute geht es nun darum, die Balance wiederherzustellen. Das Problem ist nicht, wie von Eric Schmidt prognostiziert, die Automatisierung von Jobs, sondern einmal mehr die Ausbeutung von Menschen. Es geht zunächst nicht darum, wie wir morgen arbeiten, sondern wer bestimmt wie wir morgen arbeiten. Wir brauchen eine neue, digitale Arbeiterbewegung, die sich neue Rechte für das 21. Jahrhundert erkämpft.

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Gig Economy in Kurzgeschichten

Damit wir die Diskussionen um mögliche Zukunftsvisionen besser führen können brauchen wir bessere Geschichten.

In Der Geist in der Maschine habe ich davon gesprochen, wie Science Fiction uns helfen kann ein besseres Gefühl für mögliche Zukunftsszenarien zu bekommen und so aktuelle Diskussionen anders führen zu können.

Hier sind einige Kurzgeschichten, die den Alltag in einer nahen Zukunft beschreiben, in der die Gig Economy eine wesentliche Rolle spielt. „Gig Economy in Kurzgeschichten“ weiterlesen

Hillary Clinton & Fred Wilson zur Gig Economy

In einer Rede hat sich Hillary Clinton auch zur Gig Economy geäußert:

Meanwhile, many Americans are making extra money renting out a small room, designing websites, selling products they design themselves at home, or even driving their own car. This on-demand, or so-called gig economy is creating exciting economies and unleashing innovation.
But it is also raising hard questions about work-place protections and what a good job will look like in the future.

Der Großteil von „Silicon Valley“1 scheint Clinton’s Aussage als Angriff verstehen zu wollen. Der Venture Capitalist Fred Wilson ist reflektierter und stellt die, aus meiner Sicht, richtigen, ergänzenden Fragen:

Can you be a freelance worker if you don’t own the data about your work and earnings history and be able to take it with you when you leave a platform or export it to a third party for optimization? Can you be a freelance worker if you are indentured to your employer because they loaned you the money to purchase the asset you are using to earn your income? I think the answer to both is obviously no. But there are companies who argue that it is yes.

  1. Wie immer ist hier weniger der Ort als das Mindset gemeint.