Kubik im Schwarzwald

Ups, schon wieder Wochenende. Dann zeige ich euch noch schnell ein paar Bilder vom letzten Wochenende.

Kubik Camp

Fast die komplette Kubik-Crew aus Karlsruhe hat sich letztes Wochenende in die Tiefen des Schwarzwalds zurück gezogen, um mal ausm Alltag rauszukommen und den Fokus auf das zu legen, was wirklich zählt, Essen und Chillen.

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Kubik stellt Fragen

Der eine oder andere mag es schon beim Pfaffe gesehen haben. Wir wurden gebeten für unseren Texastrip eine Präsentation über Kubik zu erstellen…Dauer möglichst unter fünf Minuten. Wie soll man bitte in fünf Minuten Kubik erklären, vor allem weil Menschen dazu neigen, Kubik bewusst misszuverstehen, um möglichst schnell dieses Emerging-Church-Ding in eine Schublade packen zu können.

Wir haben uns dazu entschieden überhaupt nichts über Kubik zu erzählen, sondern einfach nur die Fragen zu präsentieren, die bei uns hinter allem stehen, was wir denken, diskutieren und machen. Daraus ist eine selbstablaufende Präsentation entstanden, die im Wechsel Menschen bei Kubik zeigt und eine Frage stellt.

Seitdem wir diese Präsentation gebaut haben, trifft sie mich jedesmal wieder neu, wenn ich sie sehe. Bisher gab es nichts, was so gut wiedergibt, was mich in den letzten Jahren beschäftigt hat. Schon lustig, wie ein Haufen Fragen Identität geben können.
Habe neulich mit jemandem über Kubik gesprochen und er meinte, dass er nie Teil von Kubik sein könnte, weil es für ihn wichtig ist, dass es gewisse Fixpunkte gibt und bei uns wird halt alles hinterfragt. Und ich kann diese Position sehr gut nachvollziehen. Aber ich merke auch, wie wohl ich mich in diesem Umfeld fühle, wo Unsicherheit und Ungewissheit an der Tagesordnung sind. But it’s just me.

Das grundsätzliche Beschäftigen mit Fragen hat dazu geführt, dass ich mal wieder eine kleine Idee umsetze, die ich schon länger im Kopf habe. In der Seitenleiste auf meinem Blog findet ihr jetzt einen neuen Sideblog mit dem Titel Fragen. Anstatt Linktipps werde ich dort nun wann immer ich Lust habe einfach eine Frage in den Raum stellen, Beobachtungen, Verwunderung oder was auch immer.

Die Kubik-Präsentation findet ihr hier als selbstablaufenden Quicktime-Film.

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Denis gestaltet nun

Ist schon immer wieder krass, mit was für Talenten wir bei Kubik gesegnet sind. Im Moment verwandeln unsere Architekten Radek, Frank und René mit Denis, der auch für die Gestaltung dieses Blogs verantwortlich ist, und vielen fleißigen Helfern das Kubikcafé in das Café nun, das euch ab Herbst nicht nur räumlich stark verändert erwartet.

Hier mal ein kleiner Sneakpeak auf ein paar Gestaltungselemente, die Denis für das Café entwickelt hat.

Nun-Site

Komplex…

…ist meine Antwort, wenn mich Leute fragen, wie London war. Ich bin immer noch dabei, für mich rauszufinden, wie London denn nun für mich war. Gut war es definitiv. Lehrreich ebenso. Während ich das hier anfange zu schreiben und darüber nachdenke, fange ich an mich zu fragen, warum ich eigentlich aus sowas immer mit einem Fazit und Resultat gehen muss. Kann ich die Zeit nicht einfach so für sich stehen lassen? Die guten Zeit gut und die schlechten Zeiten scheiße sein lassen. Vielleicht sollte ich einfach nicht bewerten, ob sich die Zeit gelohnt hat, sondern einfach nur ein paar Geschichten erzählen.

Zum Beispiel von Vorurteilen. Ich gebe zu, ich habe eine Menge davon. Und eine große Anzahl beziehen sich auf Amis. Immerhin habe ich es in den letzten Monaten geschafft, diese schon mal soweit abzubauen, dass ich nicht die ganze USA für Großtexas halte. Trotzdem war ich eher kritisch, als klar war, dass ein Haufen Amis für die Woche nach London kommen würde. Ich ging automatisch davon aus, diese ein ausgeprägtes Sendungsbewusstsein mitbringen würden. Ich erwartete ungefragte Antworten zum EmergingChurch-Alltag und wie das Leben funktioniert. Noch ein Geständnis: Ich neige zu einer gewissen Arroganz, was Kubik und die europäische Emerging Church angeht. Ich denke gerne, dass wir schon viel mehr gecheckt haben. Entsprechend distanziert verhielt ich mich in den ersten beiden Tagen bis mir irgendwann auffiel, dass diese Amis (fast alle Texaner) irgendwie anders waren. Sie stellten Fragen, sie hörten zu, sie waren zurückhalten und sie zwangen sich niemals auf. Mehr und mehr stellte sich heraus, dass sie gekommen waren um zu lernen und zu dienen (und zwar uns und nicht ihrem Ego). Kurzum, ich habe in der vergangenen Woche sehr demütige Texaner kennengelernt. Tja, da geht es hin, mein Vorurteil. Als diese Erkenntnis durch meinen Dickschädel gedrungen war, stellte ich fest, dass ich dabei war zu dem zu werden, was ich von den Texanern erwartet hatte, arrogant und unwillig zu lernen. Ganz schön seltsam, wie sich sowas einschleicht. Die Erkenntnis kam zur rechten Zeit und somit wurde der Rest der selbigen wirklich schön.

Ken ist einer der Texaner. Er war die meiste Zeit seines Lebens Pastor bis er merkte, dass das alles nicht mehr passte und ausstieg. Nun leitet er eine kleine Kaffeehausgemeinde in Houston. Ken ist durch und durch Texaner und trotzdem habe ich in dieser Woche einige Dinge von ihm gelernt und seine Lebenserfahrung genossen. Am Ende hat mir seine Frau erzählt, dass die Begegnung mit uns für Ken sehr wichtig und berührend war. Dieser ganze neue Weg ist für ihn schwierig und vage. Uns zu treffen und von Kubik zu hören hat ihm Bestätigung gegeben, dass er richtig liegt und dass es noch andere Menschen gibt, die so ticken wie er. Hier ist ein Texaner, der nach London kam, um von Europäern zu lernen. Dann mal auf zum nächsten Vorurteil…

Ein DJ, mein Glaube und unser Mix

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Der Kubik-Gottesdienst vom Freitag war ein sehr krasser für mich. Es war der letzte vor unsrer April-Pause. Das Ziel von Daniel und Mark war, uns auf die vor uns liegende, intensive Phase vorzubereiten. Dazu haben sie das Bild des DJs aus Steve Taylors Out of bounds church?-Buch benutzt und deutlich erweitert. Steve erklärt anhand des DJs, dass emerging churches zwei Platten mixen, nämlich die Platte Gottes und die Platte der Kultur um sie herum.

Nach Mark und Daniel hören wir alle einen Mix, ob nun emerging church oder FeG. Wir alle leben einen Glauben, der ein Mix aus Gottes Beat und dem Sound unsrer Kultur ist. Wir haben Gottes Ideen genommen und sie auf unser Umfeld angepasst. So hat sich durch das Aufwachsen in einer Pfingstgemeinde in mir ein bestimmter Mix entwickelt, der Gottes Ideen und die pfingstliche Kultur vermischt. Wenn ich das Wort ‚Predigt‘ höre, höre ich nicht nur Gottes Prinzip, sondern auch das, was Pfingstler daraus gemacht haben. Das große Problem daran ist, dass dieses Verständnis von Dingen einem immer als Gottes reiner Beat verkauft wird. Man hört seit Ewigkeiten diesen Mix und hält ihn für Gottes Platte. Umso verstörter wird dann reagiert, wenn man versucht, die Kulturplatte runterzufaden, um eine andere reinzumixen. Denn scheinbar nimmt man ja Teile von Gottes Platte weg. Kein Wunder, dass wir häufig so einen Gegenwind spüren, wenn wir Dinge neu anzugehen versuchen.

Wie Radek uns im Gottesdienst bei seiner Kurzeinführung zum Mixen erklärte, macht man bei jeder neuen Platte ein Beatmatching, d.h. man passt die neue Platte auf die Geschwindigkeit der alten an und versucht dann, die Schläge von beiden so übereinander zu legen, dass es wie ein Rhythmus klingt. Wer das schon einmal versucht hat, weiß, dass das gerade zu Beginn alles andere als leicht ist und einige Versuche braucht. Ähnlich ist es auch bei unserem Mix aus Gottes Platte und der neuen Kulturplatte, die wir auflegen wollen. Gerade zu beginn, passt es noch nicht so ganz und wir brauchen einen neuen Anlauf. Nur wer dran bleibt und nicht beim ersten Fehlversuch direkt aufgibt, wird durch einen neuen Mix belohnt, der sich hören lassen kann.

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Mir hat diese vertiefte Metapher des DJs und des Mixens sehr geholfen, einen bildlichen Ausdruck für die Dinge zu finden, die mich gerade beschäftigen. Zum einen nervt es mich wahnsinnig, dass mir jahrzehntelang ein bestimmter Mix als Gottes Platte verkauft wurde ohne mir die Freiheit zu lassen, meine eigene Kulturplatte zu pressen und einzubauen. Zum anderen hilft das Bild mir auch, mehr Verständnis zu entwickeln für die Kritiker und für die mit Unverständnis für die ganzen frischen Ansätze. Schon mal versucht, nem Hardcore-Hiphop-Head ein bisschen Jazz unterzumixen?

Wo das Bild ein bisschen hackt ist, dass ich bei meinem Mix halt nicht einfach die Kulturplatte runterfahren kann und dann Gottes Beat pur höre. Ich kann nicht so ohne weiteres sagen, was in meinem Glauben und meiner Beziehung zu Gott ausschließlich Gott und was kulturelle Prägung usw. ist. Und genau das wird die spannende Herausforderung bei Kubik, der wir uns stellen wollen. Deshalb haben wir am Ende des Gottesdienst unseren alten Mix symbolisch als Platte auf einen Altar gehämmert und freuen uns auf eine Menge göttlichen Minimal in den nächsten Wochen.

Mehr zu dem Gottesdienst bei Daniel.
Mehr Bilder zum Gottesdienst in meinem Kubik-Set bei flickr.
Poetry aus dem Gottesdienst beim Pfaffe.

Kubik macht dicht!

Wer es noch nicht auf den anderen Blogs gelesen hat erfährt es nun hier. Im April wird es keinen offiziellen Gottesdienst bei Kubik geben. Wie wir neulich sehr eindrücklich im Gottesdienst gemerkt haben, werden wir erwachsen, gerade auch was unseren Glauben angeht. Deswegen wollen wir uns einen Monat Zeit nehmen, um intern über unsere Erfahrungen, unsere Enttäuschungen und die Reife unsrer Spiritualität nachzudenken. Ich bin saugespannt, was dabei herauskommt. Ist ein krasses Thema. Wenn ihr euch also im April Kubik ansehen wollt, kommt einfach Sonntags zum Biobrunch. Mehr zum Erwachsenwerden bei Nadine.