von workforfood via jeffstaple
Fast ein bisschen zu wahr, was uns Diego da als Grafik präsentiert. Fakt ist, dass Kreative immer weniger konkret kreativ arbeiten, je weiter sie die Karriereleiter hinaufsteigen. Und das gilt bei weitem nicht nur für Kreative. Ist schon irgendwie ne sehr seltsame Sache, dass man je besser man in seinem Job wird und je mehr man damit Erfolg hat, desto weniger kann man ihn noch ausführen. Irgendwann wird man immer gezwungen, Personalverantwortung zu übernehmen. Und schon verbringt man die Zeit mehr mit managen statt mit produktivem. Das mag eine stark vereinfachte Sichtweise sein. Trotzdem begegnen mir immer wieder Leute, die bewusst keine „Karriere“ machen wollen, weil ihnen ihr eigentlicher Job viel zu viel Spaß macht oder sie keine „people person“ sind.
Eine Antwort könnte „Selbstständigkeit“ lauten. Wenn ich mein eigener Chef bin, kann mir auch niemand den Karriereweg vorschreiben. Aber selbst hier lauert mit dem Erfolg auch schnell die Gefahr, wachsen zu wollen. So wird schnell aus dem Gründer der Chef einer neuen Agentur, der wiederum hauptsächlich mit der Führung seines Unternehmens beschäftigt ist, statt mit kreativem Schaffen.
In dem Zusammenhang beeindruckt mit Stefan Sagmeister ungemein, der es seit langem schafft, trotz seines riesigen Erfolgs und der überwältigenden Nachfrage, mit seiner Agentur klein zu bleiben und weiterhin umfassend im Kreativprozess involviert zu bleiben. Seine Ergebnisse sprechen für sich und lassen nur erahnen, wo so mancher Kreative heute von seiner Arbeit her stehen könnte, hätte er sich nicht vom Management vereinnahmen lassen.
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