Der wohl genialste, noch lebende Theologe, N.T. Wright, war zu Gast beim Colbert Report, um sich mit ihm über das neue alte Verständnis vom Himmel als einem gar nicht so fernen Ort zu unterhalten.
Kubik stellt Fragen
Der eine oder andere mag es schon beim Pfaffe gesehen haben. Wir wurden gebeten für unseren Texastrip eine Präsentation über Kubik zu erstellen…Dauer möglichst unter fünf Minuten. Wie soll man bitte in fünf Minuten Kubik erklären, vor allem weil Menschen dazu neigen, Kubik bewusst misszuverstehen, um möglichst schnell dieses Emerging-Church-Ding in eine Schublade packen zu können.
Wir haben uns dazu entschieden überhaupt nichts über Kubik zu erzählen, sondern einfach nur die Fragen zu präsentieren, die bei uns hinter allem stehen, was wir denken, diskutieren und machen. Daraus ist eine selbstablaufende Präsentation entstanden, die im Wechsel Menschen bei Kubik zeigt und eine Frage stellt.
Seitdem wir diese Präsentation gebaut haben, trifft sie mich jedesmal wieder neu, wenn ich sie sehe. Bisher gab es nichts, was so gut wiedergibt, was mich in den letzten Jahren beschäftigt hat. Schon lustig, wie ein Haufen Fragen Identität geben können.
Habe neulich mit jemandem über Kubik gesprochen und er meinte, dass er nie Teil von Kubik sein könnte, weil es für ihn wichtig ist, dass es gewisse Fixpunkte gibt und bei uns wird halt alles hinterfragt. Und ich kann diese Position sehr gut nachvollziehen. Aber ich merke auch, wie wohl ich mich in diesem Umfeld fühle, wo Unsicherheit und Ungewissheit an der Tagesordnung sind. But it’s just me.
Das grundsätzliche Beschäftigen mit Fragen hat dazu geführt, dass ich mal wieder eine kleine Idee umsetze, die ich schon länger im Kopf habe. In der Seitenleiste auf meinem Blog findet ihr jetzt einen neuen Sideblog mit dem Titel Fragen. Anstatt Linktipps werde ich dort nun wann immer ich Lust habe einfach eine Frage in den Raum stellen, Beobachtungen, Verwunderung oder was auch immer.
Die Kubik-Präsentation findet ihr hier als selbstablaufenden Quicktime-Film.
Emerging Church Buzzword Bingo
Bei einem der tausend Meetings hier wurde mir das Buzzword-Blah zu bunt. Zeit, das ganze in ein Spiel zu verwandeln: Emerging-Church-Buzzword-Bingo. Wenn ihr das nächste mal in einem Emerging-Church-Meeting hockt, nehmt ein Stück Papier zur Hand, malt ein Quadrat mit 16 Felder auf und füllt die Felder mit nachfolgenden Buzzwords. Dann kreuzt ihr während des Gesprächs jedes Feld an, dessen Buzzword fällt. Wer zuerst eine horizontale, vertikale oder diagonale Reihe voll hat, schreit laut Bingo.
Hier ist die Liste (funktioniert nur in englisch-sprachigen Treffen gut):
- Missional
- Post-Christian
- Catalyst
- Hierarchy
- Relationship
- Emerging Church
- Grassroots
- Process
- Postmodern
- Incarnation
- Leader
- Traditional Church
- Leadership
- Early Adopters
- Monasteries
- Structure
- Apostle
- Innovation
- Paradigm Shift
- Diverse
- Entity
- Experiential
- Incubator
Erweiterungen der Liste sind willkommen.
Texas, are you ready?
Zeit für ein Geständnis: Seit einiger Zeit treffe ich mich regelmäßig mit Mark, Denis, Daniel und Björn von Kubik. Wir sind seit langem die lasche christliche Männerwelt satt und beschäftigen uns damit, was ein richtiger Mann ist. Nachdem wir nun gemeinsam den ungezähmten Mann durchgearbeitet haben (christlicher Buchklassiker) wird es Zeit für den nächsten Schritt. Deshalb fliegen wir nächste und übernächste Woche nach Texas, um die Wildheit unseres Herzens wieder zu entdecken. Vor uns liegt eine Zeit des Präriereitens, Büffeljagens, am Bach rasieren und bei Lagerfeuerschein einander unsere Herzen offenbaren. Wir gehen als weiche Stadtjungs und werden als harte Wüstenmänner zurückkehren.
Hm, meint ihr, dass die Story als Ausrede funktioniert, warum wir zu einer Emerging-Church-Networking-Konferenz fliegen und mal wieder nur Männer dabei sind…
Ok, war gelogen. Eigentlich habe ich das oben nur geschrieben, weil ichs lustig fand und euch so mitteilen wollte, dass ich am Samstag zum ersten mal den großen Teich überqueren und für zwei Wochen mit tollen Leuten in Austin und Houston chillen werde.
Cheryl Lawrie bei Kubik
Neulich hatten wir Cheryl Lawrie bei Kubik am virtuellen Kaminabend zu Gast und ich habe mehr schlecht als recht versucht, sie zu übersetzen. Sie hat uns ein bisschen über alt.worship usw. erzählt.
Emerging church: Builders & Doers vs. Whiners & Trolls
Aus der Web-2.0-Ecke kommt mal wieder ein Artikel, der meine aktuellen Gedanken über das ganze Emerging-Church-Ding zusammenfasst:
There are generally two types of people in the world: Builders & Doers and Whiners & Trolls
Vitamin Features » Builders & Doers vs Whiners & Trolls
Update: Als ich diesen Beitrag für mein englisches Blog geschrieben habe ist es etwas mehr geworden. Da der Post aber leider auch sehr gut ins deutsche Umfeld passt hier der Link.
Komplex…
…ist meine Antwort, wenn mich Leute fragen, wie London war. Ich bin immer noch dabei, für mich rauszufinden, wie London denn nun für mich war. Gut war es definitiv. Lehrreich ebenso. Während ich das hier anfange zu schreiben und darüber nachdenke, fange ich an mich zu fragen, warum ich eigentlich aus sowas immer mit einem Fazit und Resultat gehen muss. Kann ich die Zeit nicht einfach so für sich stehen lassen? Die guten Zeit gut und die schlechten Zeiten scheiße sein lassen. Vielleicht sollte ich einfach nicht bewerten, ob sich die Zeit gelohnt hat, sondern einfach nur ein paar Geschichten erzählen.
Zum Beispiel von Vorurteilen. Ich gebe zu, ich habe eine Menge davon. Und eine große Anzahl beziehen sich auf Amis. Immerhin habe ich es in den letzten Monaten geschafft, diese schon mal soweit abzubauen, dass ich nicht die ganze USA für Großtexas halte. Trotzdem war ich eher kritisch, als klar war, dass ein Haufen Amis für die Woche nach London kommen würde. Ich ging automatisch davon aus, diese ein ausgeprägtes Sendungsbewusstsein mitbringen würden. Ich erwartete ungefragte Antworten zum EmergingChurch-Alltag und wie das Leben funktioniert. Noch ein Geständnis: Ich neige zu einer gewissen Arroganz, was Kubik und die europäische Emerging Church angeht. Ich denke gerne, dass wir schon viel mehr gecheckt haben. Entsprechend distanziert verhielt ich mich in den ersten beiden Tagen bis mir irgendwann auffiel, dass diese Amis (fast alle Texaner) irgendwie anders waren. Sie stellten Fragen, sie hörten zu, sie waren zurückhalten und sie zwangen sich niemals auf. Mehr und mehr stellte sich heraus, dass sie gekommen waren um zu lernen und zu dienen (und zwar uns und nicht ihrem Ego). Kurzum, ich habe in der vergangenen Woche sehr demütige Texaner kennengelernt. Tja, da geht es hin, mein Vorurteil. Als diese Erkenntnis durch meinen Dickschädel gedrungen war, stellte ich fest, dass ich dabei war zu dem zu werden, was ich von den Texanern erwartet hatte, arrogant und unwillig zu lernen. Ganz schön seltsam, wie sich sowas einschleicht. Die Erkenntnis kam zur rechten Zeit und somit wurde der Rest der selbigen wirklich schön.
Ken ist einer der Texaner. Er war die meiste Zeit seines Lebens Pastor bis er merkte, dass das alles nicht mehr passte und ausstieg. Nun leitet er eine kleine Kaffeehausgemeinde in Houston. Ken ist durch und durch Texaner und trotzdem habe ich in dieser Woche einige Dinge von ihm gelernt und seine Lebenserfahrung genossen. Am Ende hat mir seine Frau erzählt, dass die Begegnung mit uns für Ken sehr wichtig und berührend war. Dieser ganze neue Weg ist für ihn schwierig und vage. Uns zu treffen und von Kubik zu hören hat ihm Bestätigung gegeben, dass er richtig liegt und dass es noch andere Menschen gibt, die so ticken wie er. Hier ist ein Texaner, der nach London kam, um von Europäern zu lernen. Dann mal auf zum nächsten Vorurteil…