Ein Thema, das mich nicht loslässt.
Wirkung. Wenn ich über meine Arbeit nachdenke, komme ich immer wieder auf dieses eine Wort zurück. Was bewirkt das, was ich tue? Verändert es etwas? Oder bleibt es folgenlos?
In meiner Foresight-Arbeit ist diese Frage besonders drängend. Vor etwa anderthalb Jahren habe ich einen Artikel darüber geschrieben: Der Anfang und das Ende von Foresight. Darin beschreibe ich, was ich regelmäßig beobachte: Foresight-Projekte liefern wertvolle Erkenntnisse. Und dann? Dann passiert oft nichts. Die Erkenntnisse versanden.
Seitdem lässt mich die Frage nicht los: Was müsste anders sein, damit die Erkenntnisse tatsächlich greifen? Ich habe viel mit Freunden aus der Organisationsentwicklung darüber gesprochen. Meine Vermutung: Die größten Hürden liegen nicht in den Methoden. Sie liegen in der Organisation selbst.
Von Innovation Labs zu Impact-Teams
Schon 2016 haben Igor und ich gemeinsam mit Sören Krüger und Julia Straub von Covolution ein Whitepaper geschrieben: „Warum die Tempel der Digitalisierung oft scheitern“. Damals ging es um Innovation Labs. Die Beobachtung: Viele Labs werden als Heilsbringer gebaut und als zahnlose Tiger in die Welt geschickt.
Fast zehn Jahre später sehe ich das gleiche Muster. Nur heißen die Einheiten jetzt anders: Foresight-Teams, Strategy Units, Nachhaltigkeitsabteilungen, Cultural-Transformation-Teams. Aber das Problem ist das gleiche geblieben.
Mit Sören bin ich seitdem immer wieder über dieses Thema gestolpert. Und vor einiger Zeit kam Franziska Vieser dazu. Sie bringt eine systemische Perspektive und viel Praxiserfahrung aus Unternehmen wie Zalando mit. Plötzlich hatten wir drei Blickwinkel auf dasselbe Problem: Foresight, Strategie, Organisationsentwicklung.
Wir nennen diese Teams „Impact-Teams“, weil sie alle einen gemeinsamen Auftrag haben: Wirkung für die Zukunft der Organisation entfalten. Aber genau das tun sie oft nicht. Gemeinsam wollen wir dem Muster auf den Grund gehen und aus unserer Erfahrung konkrete Hilfestellungen geben, wie es gelingen kann.
Das Gespräch
Statt uns ewig einzuschließen und einen makellosen Artikel zu schreiben, haben wir unsere ersten Gedanken in ein Gespräch gepackt. Das Ergebnis könnt ihr euch anhören und anschauen.
Was euch erwartet:
Wir steigen mit dem Problem ein: Warum werden Impact-Teams gegründet, entfalten aber keine Wirkung? Dann schauen wir uns an, was typischerweise schiefläuft: unklarer Auftrag und fehlendes Mandat, Konkurrenz statt Kooperation mit anderen Teams, fehlende Anschlussfähigkeit an die restliche Organisation, Zeitdruck und Mangel an Fehlerkultur.
Im zweiten Teil geht es um Lösungsansätze: Wie können Entscheider*innen diese Teams anders aufsetzen? Was braucht es an Mandat, Ressourcen und Verankerung in der Organisation? Wie schafft man Kooperation statt Konkurrenz?
Drei Stimmen aus dem Gespräch:
Franziska: „Diese Teams fangen an und laufen irgendwann gegen eine Wand. Sie merken: Wir haben hier tolle Konzepte, aber eigentlich hört uns keiner zu.“
Sören: „So ein Team hat immer eine Auswirkung aufs Gesamtsystem. Damit werden Macht und Einfluss neu verhandelt.“
Johannes: „Wir benutzen in diesen Kontexten von Innovation, Foresight, Design Thinking, Disruption so viele Begriffe, die alle wahnsinnig aufgeladen sind und unglaublich vielfältig verstanden werden können.“
Hier der 4-Minuten-Teaser:
Und hier das vollständige Gespräch (ca. 25 Minuten):
Erster Schritt, nicht letztes Wort.
Das Video ist ein Auftakt. Nichts davon ist fertig gedacht. Wir wollen das Thema auf Basis eures Feedbacks weiter vertiefen.
Was uns interessiert:
- Teilt ihr diese Beobachtungen? Kennt ihr das Muster aus eigener Erfahrung?
- Wo habt ihr es anders erlebt? Wo hat es funktioniert?
- Welche Perspektiven übersehen wir?
Schreibt uns per Kontaktformular hier. Wir sind gespannt.
