Zukünfte verstehen und gestalten

Veränderungen Teil 3 – Berufungen und Talente


Als Media System Designer (MSD) sind die Positionen des Projektmanagers und des Konzepters die typischsten für den Berufsalltag. Sie kommen dem, was man als MSDler lernt am nächsten. Da ich von meinem Typ her ein waschechter MSDler bin (weder Hardcore-Coder noch superkreativer Designer, sondern irgendwo dazwischen) habe ich auch schon während meines Studiums bei den Teamprojekten die Position des Projektmanagers wahrgenommen, um Erfahrung zu sammeln. Schon damals fiel mir die Aufgabe nicht leicht, aber ich ging davon aus, dass mir nur die nötige Disziplin und Erfahrung fehlt.

Als nun die Arbeit als Projektmanager für die Agentur in Berlin ebenfalls scheiterte wurde mir klar, dass es Zeit war grundsätzlich darüber nachzudenken, ob ich weiter vertreten kann, dass Projektmanager auf meiner Visitenkarte steht. Der Zeitpunkt für einen ehrlichen Reality Check war da.
Was will ich eigentlich? Wo liegen meine Talente? Was ist mit Berufung?

Berufung: Menschen helfen

Meine Berufung ist es Menschen zu helfen. Das ist es, was mich glücklich macht. Wenn jemand ein Problem hat und ich kann ihm dabei helfen, dann gibt mir das Energie anstatt sie mir zu rauben. Viele Leute stehen peinlich berührt daneben, wenn ich Stundenlang versuche herauszufinden, was mit ihrem Rechner nicht stimmt. Sie denken, sie rauben meine Zeit. Dabei macht es mir Spaß das Problem zu suchen, egal wie lange es dauert. Ich hasse es, wenn ich als Computerfreak abgestempelt werde und manche Menschen nur mit mir sprechen, wenn sie ein Problem mit ihrem System haben. Ab und zu überlege ich dann, ob ich einfach aufhören sollte, Computerprobleme anderer zu lösen. Aber das würde mir vor allem selbst schaden. So versuche ich halt mehr zum gegebenen Zeitpunkt klar zu machen, dass Computer für mich tolle Werkzeuge aber auch nicht mehr sind und ich auch noch andere Interessen habe. Hin und wieder wird diese Berufung von Leuten auch ausgenutzt, aber selbst dann kann ich nicht nein sagen (was ein Problem ist), weil es mich trotzdem ausfüllt.

Aus der Berufung Menschen zu helfen habe ich für mein Leben die Vision entwickelt, dass ich kreativen Menschen helfen möchte ihr Ding besser zu machen und sich dabei so wenig wie möglich in andere Bereiche einarbeiten zu müssen.

Berufung: Menschen lehren

Meine Berufung Menschen zu helfen geht aber noch weiter. Ich möchte ihnen nicht nur ihre Probleme abnehmen bzw. lösen. Ich möchte ihnen beibringen, wie sie die Probleme selbst lösen können. Es ist immer wieder beeindruckend, wieviel Kraft es einem Menschen gibt, wenn er merkt wie er etwas zu beherrschen lernt, was er vor noch nicht konnte. Auch bei dieser Berufung habe ich die passenden Talente in mir gefunden. Ich habe Spaß daran komplizierte Sachverhalte so darzustellen, dass sie auch von Laien verstanden werden. Ich kann ohne weiteres daneben sitzen, wenn jemand etwas selbst ausprobiert, ohne aggressiv zu werden, wenn er es nicht sofort versteht. Ich habe auch kein Problem vor einer größeren Anzahl von Menschen zu stehen, um Dinge zu vermitteln.

Dieser Teil meiner Berufung ist derzeit in meinem Leben völlig unterbelichtet. Ich habe bisher nicht mal eine Vision, wie ich das ganze in meinem Leben umsetzen will.

Berufung: Menschen inspirieren

Ich bin kein fokussierter Mensch. Wie ich schon geschrieben habe kann ich mich nur schwer längere Zeit auf eine Sache konzentrieren. Ich habe ständig Angst etwas zu verpassen In meinem Zimmer türmen sich die Zeitschriften zu den verschiedensten Themen. In meinem Reader tummeln sich Feeds, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich probiere ständig neue Sachen aus und lasse sie genauso schnell wieder fallen. Ich bin ein Newsjunkie und renne ständig die Grenze auf und ab, um zu sehen, ob es irgendwo etwas neues gibt. Das hat viel damit zu tun, dass ich im christlichen „Ghetto“ aufgewachsen bin, wo es nur eine Subkultur gibt und sich alles gleich anfühlt. Seitdem ich daraus ausgebrochen bin habe ich das Gefühl, dass ich rausfinden muss, was es da draußen alles gibt. Vielleicht gibt es ja etwas, was ich noch nicht kenne, was aber genau mein Ding ist und wobei ich meine Talente noch besser einsetzen kann. Diese Begabung kommt häufig mit meiner Berufung Menschen zu helfen zusammen. Ich sehe in meinem Umfeld häufig Menschen, die trotz ihrer Talente ein Durchschnittsleben führen und denke dann, wenn sie nur das oder das kennen würden würden sie merken, was in ihrem Leben möglich ist bzw. was sie daraus machen könnten. Es ist mir eine Herzensangelegenheit Menschen den Horizont zu erweitern und ihnen dabei helfen zu entdecken, was es da draußen alles gibt und was alles geht.

Menschen zu inspirieren und ihren Horizont zu erweitern ist für mich die Hauptmotivation zu bloggen. Aber eine größere Vision gibt es für diese Berufung in meinem Leben noch nicht. Ich habe immer schon gerne geschrieben und berichtet. Aber außer auf diesem Blog setze ich das noch nicht ein.

Nach dieser Rückbesinnung auf meine Berufungen und Talente wurde mir klar, dass es starke Diskrepanzen gab zwischen dem, was ich machen will und dem was ich im letzten Jahr gemacht habe.

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0 Antworten zu “Veränderungen Teil 3 – Berufungen und Talente”

  1. Menschen zu inspirieren und ihren Horizont zu erweitern ist für mich die Hauptmotivation zu bloggen

    Hallo Johannes – ich werde durch deinen blog inspiriert – danke am teilhaben lassen

  2. Menschen zu inspirieren und ihren Horizont zu erweitern ist für mich die Hauptmotivation zu bloggen

    Hallo Johannes – ich werde durch deinen blog inspiriert – danke am teilhaben lassen

  3. schreiben und komplexe sachverhalte einfach zu schildern ist wirklich deine stärke. war sehr schön zu lesen und interessant obendrein.

    mach weiter mit dem blog und der serie. freu mich schon auf den nächsten eintrag.

  4. schreiben und komplexe sachverhalte einfach zu schildern ist wirklich deine stärke. war sehr schön zu lesen und interessant obendrein.

    mach weiter mit dem blog und der serie. freu mich schon auf den nächsten eintrag.

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