Zukünfte verstehen und gestalten

Podcasting – Monolog vs. Diskussion


Jason und Peter schreiben darüber, dass mit Podcasting der Monolog neue Beliebtheit bekommen hat, obwohl doch heute alles nach Interaktion schreit und deswegen Predigten immer unbeliebter werden (wenn ich überlege, wieviele Predigten ich in meinem Leben schon gehört habe, die mehr als 45 Minuten gedauert haben, wird mir schlecht). Dazu hier mal verschiedene Gedanken. Monologe können sehr unterschiedlich sein. Die wenigsten Podcasts sind Lehreinheiten, die länger als 30 Minuten gehen. Viele enthalten kurze, persönliche Anekdoten, Musik oder sonstige Inhalte, die in kurzen Einheiten vermittelt werden. Der große Vorteil des Podcasts gegenüber der Predigt ist ja, dass ich ihn jederzeit unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen kann. Die wenigsten längeren Podcasts höre ich am Stück. Podcasts könnten somit eine Inspirationsquelle sein, wie sich Predigten ertragbarer gestalten lassen: persönlicher, episodenhafter, abwechslungsreicher. Und Pausen schaden auch keinem. Vielleicht sind Gemeinden ja irgendwann soweit, dass man zwei Pausen pro Predigt hat, in denen sich jeder nen Kaffee holen kann (an noch revolutionäreren Ideen mag ich gar nicht denken). Was habe ich in meiner alten Gemeinde immer für Blicke geerntet, wenn ich mir in den Lobpreiszeiten bei McD nen Cappuccino geholt habe, um die Predigt irgendwie halbwegs wach überstehen zu können. Die Jugend war neidisch und die Älteren waren entrüstet. Ist schon immer wieder lächerlich, wegen was sich in Gemeinden aufgeregt wird…

Aber zurück zu Podcasts. Die, die ich am liebsten höre, werden in der Regel von mehreren gemacht. Z.B. This Week In Tech. Da hocken ca. einmal die Woche ein paar Geeks zusammen und bereden die neusten Web- und Tech-Nachrichten. Das ganze ist vielmehr als eine Nachrichtensendung, weil jedes Thema, teilweise sehr kontrovers, diskutiert wird. Dadurch bekommt man nicht nur Informationen, sondern ein Gefühl für das ganze, das hinter der Nachricht steht und welche Bandbreite von Meinungen es dazu gibt. Es entsteht Wissen.

Ich finde Podcasts in dem Zusammenhang ein sehr interessantes Mittel der Wissensentwicklung und -vermittlung. Beispiel emerging church. Es herrscht superviel Verwirrung über Definitionen und Inhalte. Was würde passieren, wenn eine Gruppe sich regelmäßig über bestimmte Themen austauschen und das ganze als Podcast veröffentlichen würde? Die Zuhörer könnten sich ein viel umfassenderes Bild machen und ein Gefühl für das entwickeln, was hinter den Buzzwords steckt. Missverständnisse, wie sie bei Blogposts häufig auftreten, könnten in der Diskussion direkt ausgeräumt werden. Versteht ihr, worauf ich hinaus will?

Hey, wo wir gerade dabei sind, will jemand ideanation mit mir machen (das christliche Pendant zu diggnation, ein wöchentlicher Podcast, der die interessantesten Themen von digg.com diskutiert)? So ne Art satirischer Rückblick auf eine Woche Nachrichten bei idea spektrum (bewusst keine Verlinkung). Muahahahaha, ich glaube, das würde ausarten…

Damit hätte ich mal wieder Arbeit und Gemeinde miteinander verbunden. Schaffe hier in München gerade an einer Recherche im Bereich Podcasting.

Randnotiz: Da ich gerade etwas mit meiner Vergangenheit im christlichen Ghetto hadere, kommt meine alte Gemeinde hier schlechter weg als sie eigentlich war.  

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0 Antworten zu “Podcasting – Monolog vs. Diskussion”

  1. Podcasts von verschiedenen Leuten wäre tatsächlich einen Versuch wert, aber manches geht schriftlich leichter, weil man beim Lesen springen und die Beiträge überfliegen kann. Mir hilft es die Inhalte strukturierter zu verarbeiten. Ob das beim Hören so klappt?

    Im Übrigen ging es mir nicht so sehr darum, das Predigen zu verteidigen, schon gar nicht das über 45 Minuten, und schon überhaupt gar nicht das langweilige, weil schlecht vorbereitete (bei dem auch 20 Minuten zur Ewigkeit werden). Pausen sind eine gute Idee, ob Kaffee oder Gespräch oder was, habe ich aber auch schon öfters erlebt. Wie wäre Werbung für das „Buch der Woche“ zum Thema?

  2. Podcasts von verschiedenen Leuten wäre tatsächlich einen Versuch wert, aber manches geht schriftlich leichter, weil man beim Lesen springen und die Beiträge überfliegen kann. Mir hilft es die Inhalte strukturierter zu verarbeiten. Ob das beim Hören so klappt?

    Im Übrigen ging es mir nicht so sehr darum, das Predigen zu verteidigen, schon gar nicht das über 45 Minuten, und schon überhaupt gar nicht das langweilige, weil schlecht vorbereitete (bei dem auch 20 Minuten zur Ewigkeit werden). Pausen sind eine gute Idee, ob Kaffee oder Gespräch oder was, habe ich aber auch schon öfters erlebt. Wie wäre Werbung für das „Buch der Woche“ zum Thema?

  3. Podcasts von verschiedenen Leuten wäre tatsächlich einen Versuch wert, aber manches geht schriftlich leichter, weil man beim Lesen springen und die Beiträge überfliegen kann. Mir hilft es die Inhalte strukturierter zu verarbeiten. Ob das beim Hören so klappt?

    Im Übrigen ging es mir nicht so sehr darum, das Predigen zu verteidigen, schon gar nicht das über 45 Minuten, und schon überhaupt gar nicht das langweilige, weil schlecht vorbereitete (bei dem auch 20 Minuten zur Ewigkeit werden). Pausen sind eine gute Idee, ob Kaffee oder Gespräch oder was, habe ich aber auch schon öfters erlebt. Wie wäre Werbung für das „Buch der Woche“ zum Thema?

  4. Hört sich interessant an. Aber ich selber zum Beispiel merke, dass ich überhaupt kein Podcast Typ bin. Wenn ich nebenbei was höre, dann ist das Musik. Aber ich hab‘ keine Zeit mir nebenbei noch irgendwelche Unterhaltungen anzuhören. Natürlich kann man Pause machen etc., aber ich bin mit den Gedanken schnell weg vom hören und müsste dauernd zurückspulen. Ich selber find das Podcasten momentan irgendwie gehyped und bin noch nicht richtig warm geworden. Vielleicht kommt da noch was in die Richtung.

    Für deine Ideanation ist die Audiokommentar-Funktion bei Odeo vielleicht in interessanter Hinweis. Über ein Flashinterface kann jeder ganz schnell und problemlos Kommentare aufnehmen. So wäre eine Zeitversetzte Audio-Diskussion möglich.

  5. Hört sich interessant an. Aber ich selber zum Beispiel merke, dass ich überhaupt kein Podcast Typ bin. Wenn ich nebenbei was höre, dann ist das Musik. Aber ich hab‘ keine Zeit mir nebenbei noch irgendwelche Unterhaltungen anzuhören. Natürlich kann man Pause machen etc., aber ich bin mit den Gedanken schnell weg vom hören und müsste dauernd zurückspulen. Ich selber find das Podcasten momentan irgendwie gehyped und bin noch nicht richtig warm geworden. Vielleicht kommt da noch was in die Richtung.

    Für deine Ideanation ist die Audiokommentar-Funktion bei Odeo vielleicht in interessanter Hinweis. Über ein Flashinterface kann jeder ganz schnell und problemlos Kommentare aufnehmen. So wäre eine Zeitversetzte Audio-Diskussion möglich.

  6. Hört sich interessant an. Aber ich selber zum Beispiel merke, dass ich überhaupt kein Podcast Typ bin. Wenn ich nebenbei was höre, dann ist das Musik. Aber ich hab‘ keine Zeit mir nebenbei noch irgendwelche Unterhaltungen anzuhören. Natürlich kann man Pause machen etc., aber ich bin mit den Gedanken schnell weg vom hören und müsste dauernd zurückspulen. Ich selber find das Podcasten momentan irgendwie gehyped und bin noch nicht richtig warm geworden. Vielleicht kommt da noch was in die Richtung.

    Für deine Ideanation ist die Audiokommentar-Funktion bei Odeo vielleicht in interessanter Hinweis. Über ein Flashinterface kann jeder ganz schnell und problemlos Kommentare aufnehmen. So wäre eine Zeitversetzte Audio-Diskussion möglich.

  7. Ah, nochwas: Vielleicht könnte man ja auch sowas wie digg auf christlicher Basis hochziehen, um dann auch abseits von Idea News zu haben, die bei Idea vielleicht durchs Raster fallen, und die man dann Diskutieren könnte. Beide Ideen, News und News-Dikussion, könnte man das auf einer Basis hochziehen. Das Problem ist häufig unter Christen die kritische Masse zu erreichen, ab der das zum Selbstläufer wird. Könnte auch für deine Podcast Idee zum Problem werden. Man müsste mehr Christen informieren und mobilisieren, auch über die „klassischen“ christlichen Medien auf den Geschmack der „neuen“ Medien bringen. Im fehlen einer „kritischen Masse“ sehe ich momentan noch das größte Problem.

  8. Ah, nochwas: Vielleicht könnte man ja auch sowas wie digg auf christlicher Basis hochziehen, um dann auch abseits von Idea News zu haben, die bei Idea vielleicht durchs Raster fallen, und die man dann Diskutieren könnte. Beide Ideen, News und News-Dikussion, könnte man das auf einer Basis hochziehen. Das Problem ist häufig unter Christen die kritische Masse zu erreichen, ab der das zum Selbstläufer wird. Könnte auch für deine Podcast Idee zum Problem werden. Man müsste mehr Christen informieren und mobilisieren, auch über die „klassischen“ christlichen Medien auf den Geschmack der „neuen“ Medien bringen. Im fehlen einer „kritischen Masse“ sehe ich momentan noch das größte Problem.

  9. Ah, nochwas: Vielleicht könnte man ja auch sowas wie digg auf christlicher Basis hochziehen, um dann auch abseits von Idea News zu haben, die bei Idea vielleicht durchs Raster fallen, und die man dann Diskutieren könnte. Beide Ideen, News und News-Dikussion, könnte man das auf einer Basis hochziehen. Das Problem ist häufig unter Christen die kritische Masse zu erreichen, ab der das zum Selbstläufer wird. Könnte auch für deine Podcast Idee zum Problem werden. Man müsste mehr Christen informieren und mobilisieren, auch über die „klassischen“ christlichen Medien auf den Geschmack der „neuen“ Medien bringen. Im fehlen einer „kritischen Masse“ sehe ich momentan noch das größte Problem.

  10. @Peter: Ich sehe die Podcasts nicht als einen Ersatz sondern als eine Ergänzung. Ihr Vorteil liegt gerade darin, dass sie ein Thema emotional und unstrukturiert wiedergeben können. Ich meine, wir lesen Bücher zu Themen. Aber häufig werden sie erst lebendig für uns, wenn wir mit anderen über sie diskutieren.

    @Kapeka: Ich interessiere mich nicht für „christliche“ News…

  11. @Peter: Ich sehe die Podcasts nicht als einen Ersatz sondern als eine Ergänzung. Ihr Vorteil liegt gerade darin, dass sie ein Thema emotional und unstrukturiert wiedergeben können. Ich meine, wir lesen Bücher zu Themen. Aber häufig werden sie erst lebendig für uns, wenn wir mit anderen über sie diskutieren.

    @Kapeka: Ich interessiere mich nicht für „christliche“ News…

  12. @Peter: Ich sehe die Podcasts nicht als einen Ersatz sondern als eine Ergänzung. Ihr Vorteil liegt gerade darin, dass sie ein Thema emotional und unstrukturiert wiedergeben können. Ich meine, wir lesen Bücher zu Themen. Aber häufig werden sie erst lebendig für uns, wenn wir mit anderen über sie diskutieren.

    @Kapeka: Ich interessiere mich nicht für „christliche“ News…

  13. Der Vorteil eines Textes ist eben genau der einfache nichtlinerare Zugriff, den man darauf hat, was bei einem Audiostream zumindest heute noch nicht so leicht und gezielt möglich ist. Und natürlich das einfache zitieren, denn dann erweitert sich Wissen einfacher. Die Vorteile emotional und unstrukturiert kann ein Text auch haben, ebenso wie eine Rede strukturiert und auch mal emotionslos sein kann. Und richtig lebendiges Diskutieren erlebe ich besonders in eMails und Foren, wo man nachsehen kann, was vorher gesagt wurde und einfach zitieren etc. kann. Ein Podcast ist mir da nicht näher als ein Kommentar in einem Blog. Für eine echte lebendige Kommunikation und DIskussion ist mir eher wichtig, daß man in Echtzeit unterbrechen und nachfragen kann, das wird wohl remote nur eine VoIP-Verbindung oder besser noch eine Videokonferenz erlauben.

  14. Der Vorteil eines Textes ist eben genau der einfache nichtlinerare Zugriff, den man darauf hat, was bei einem Audiostream zumindest heute noch nicht so leicht und gezielt möglich ist. Und natürlich das einfache zitieren, denn dann erweitert sich Wissen einfacher. Die Vorteile emotional und unstrukturiert kann ein Text auch haben, ebenso wie eine Rede strukturiert und auch mal emotionslos sein kann. Und richtig lebendiges Diskutieren erlebe ich besonders in eMails und Foren, wo man nachsehen kann, was vorher gesagt wurde und einfach zitieren etc. kann. Ein Podcast ist mir da nicht näher als ein Kommentar in einem Blog. Für eine echte lebendige Kommunikation und DIskussion ist mir eher wichtig, daß man in Echtzeit unterbrechen und nachfragen kann, das wird wohl remote nur eine VoIP-Verbindung oder besser noch eine Videokonferenz erlauben.

  15. Der Vorteil eines Textes ist eben genau der einfache nichtlinerare Zugriff, den man darauf hat, was bei einem Audiostream zumindest heute noch nicht so leicht und gezielt möglich ist. Und natürlich das einfache zitieren, denn dann erweitert sich Wissen einfacher. Die Vorteile emotional und unstrukturiert kann ein Text auch haben, ebenso wie eine Rede strukturiert und auch mal emotionslos sein kann. Und richtig lebendiges Diskutieren erlebe ich besonders in eMails und Foren, wo man nachsehen kann, was vorher gesagt wurde und einfach zitieren etc. kann. Ein Podcast ist mir da nicht näher als ein Kommentar in einem Blog. Für eine echte lebendige Kommunikation und DIskussion ist mir eher wichtig, daß man in Echtzeit unterbrechen und nachfragen kann, das wird wohl remote nur eine VoIP-Verbindung oder besser noch eine Videokonferenz erlauben.

  16. Lese gerade ein Buch, dass sich mit den unterschiedlichen Formen von Intelligenz, bzw. Intellekt befasst. Und da geht es auch um unterschiedliche Lerntypen und wie man Information am besten verarbeitet. Und was wir alle schon wussten: Es gibt unterschiedliche Lerntyen… Und am besten ist es, wenn man sich mit einem Thema möglichst vielfältig auseinandersetzt. Also kann ich meinem Bruder nur zustimmen: Möglichst unterschiedliche Wege gehen um sich ein Thema zu erarbeiten..

    PS: Ich entdecke podacasts gerade erst und bin begeistert!

  17. Lese gerade ein Buch, dass sich mit den unterschiedlichen Formen von Intelligenz, bzw. Intellekt befasst. Und da geht es auch um unterschiedliche Lerntypen und wie man Information am besten verarbeitet. Und was wir alle schon wussten: Es gibt unterschiedliche Lerntyen… Und am besten ist es, wenn man sich mit einem Thema möglichst vielfältig auseinandersetzt. Also kann ich meinem Bruder nur zustimmen: Möglichst unterschiedliche Wege gehen um sich ein Thema zu erarbeiten..

    PS: Ich entdecke podacasts gerade erst und bin begeistert!

  18. Lese gerade ein Buch, dass sich mit den unterschiedlichen Formen von Intelligenz, bzw. Intellekt befasst. Und da geht es auch um unterschiedliche Lerntypen und wie man Information am besten verarbeitet. Und was wir alle schon wussten: Es gibt unterschiedliche Lerntyen… Und am besten ist es, wenn man sich mit einem Thema möglichst vielfältig auseinandersetzt. Also kann ich meinem Bruder nur zustimmen: Möglichst unterschiedliche Wege gehen um sich ein Thema zu erarbeiten..

    PS: Ich entdecke podacasts gerade erst und bin begeistert!

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