Zukünfte verstehen und gestalten

Ich mache kein GTD (Update)


In letzter Zeit habe ich häufig darüber nachgedacht, einen eigenen Produktivitätsblog zu starten. Fast ein Jahr ist der Artikel ‚GTD in einer Nußschale‘ jetzt alt und trotzdem ist er weiterhin jede Woche der am meisten gelesene Artikel in meinem Blog. Die meisten meiner Besucher, die von Google kommen, haben nach ‚gtd‘ gesucht. Jedes Quartal verkaufe ich zwischen fünf und zehn ‚Wie ich die Dinge geregelt kriege‘-Bücher über dieses Blog. Scheinbar herrscht ein immenses Interesse an der Thematik. Das sehe ich ja bei mir. Ich kaufe blind alles, was mir mehr Effektivität und Zeit verspricht. Was liegt da näher als ein Blog speziell zu der Thematik zu starten und gleichzeitig den Einstieg ins ProBloggen zu wagen. Könnte funktionieren.

Und doch bin ich irgendwie zurückhaltend. Das könnte z.B. damit zusammenhängen, dass ich bei Don Miller in einem Buch gelesen habe, dass er früher Selbsthilfebücher verschlungen hat. Aber irgendwann hat er gemerkt, dass sie einfach nichts mit dem realen Leben zu tun haben und im Alltag nichts bringen. Dann wäre da noch meine eigene Unfähigkeit von all den Produktivitätsmethoden, von denen ich in den letzten Jahren gelesen habe, auch nur eine wirklich umzusetzen. Ja, stimmt, ich habe eine komplette GTD-Ausstattung hier. Alle ist da und funktioniert. So ca. einmal im Monat fällt mir dann auch wieder ein, dass ich das Ding ja dringend mal wieder benutzen sollte. Dann setze ich mich mit schlechtem Gewissen hin und versuche mal wieder alle losen Enden zu sammeln. Ich definiere tolle, einfache nächste Schritte und schwöre mir ab sofort alles besser zu machen. Meistens schaffe ich es nicht mal zwei Tage. Projekte verlaufen einfach immer komplett anders. Fertig werden sie am Ende meistens trotzdem, irgendwie. Nicht, dass ich nichts von GTD gelernt hätte. Einige Prinzipien habe ich von ihrer Grundidee verinnerlicht und wende sie inzwischen auch instinktiv an. Aber das ganze System will bei mir einfach nicht in den Alltag rein. Dafür kenne ich die berühmte Produktivitätskrankheit nur zu gut, bei der man sich den ganzen Tag mit Blogartikeln und Tools zur Produktivitätssteigerung beschäftigt und am Ende des Tages überhaupt nichts echtes geschafft hat. Ich bin einfach so verdammt disziplinlos.

Ich frage mich langsam, ob da nicht grundlegend was schief läuft. Warum ist denn die Nachfrage nach neuen Methoden so groß? Setzen die Methoden nicht eine Schicht zu hoch an? Wieso geht mir manches ohne Probleme, ohne Motivationsschwäche und ohne vor sich her schieben von der Hand, während ich für anderes eiserne Disziplin brauche?

Update: Um das noch mal deutlicher zu formulieren: Die Idee eines Produktivitätsblogs ist für mich noch lange nicht gestorben. Sie ist derzeit nur nicht rund. Ich hätte gern ein bisschen mehr als interessantes Zeug aus den Ami-Blogs in den deutschen Kontext zu bringen. Was ich spannend finde, ist der Bedarf an Community, den ich aus den Kommentaren lese. Vielleicht kann man hier ansetzen…

Update 2: In der Seitenleiste auf der Startseite gibt’s jetzt eine kleine Umfrage, was ihr so zu dem Thema denkt.

Update 3: Auch wenn die Mehrheit der Abstimmenden Interesse an einem Produktivitätsblog hat, habe ich mich dagegen entschieden. Ein solches, eigenständiges Blog würde deutlich zuviel meiner Zeit für ein Thema in Anspruch nehmen, das mir zwar wichtig aber auch nicht das wichtigste ist.

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0 Antworten zu “Ich mache kein GTD (Update)”

  1. Ich hab mir auch nach deinen Posts damals das Buch gekauft. Hab es gelesen und versucht anzuwenden. Hab es ebenfalls nicht durchgehalten bzw. nie wirklich komplett umgesetzt. Hab aber auch ein paar Dinge verinnerlicht. Die Sache die du geschrieben hast, beschäftigt mich auch. Meine Erkenntnis von dem ganzen Spaß ist, dass kein System bei mir funktionieren wird, wenn ich nicht mehr Diszipilien lernen werde. Wie ich das schaffe, weiß ich aber noch nicht. Ich steh da echt ziemlich belämmert da und es geht mir ganz schön auf den Sack. Das ist aber auch ein Problem, was richtig viele Jugendliche und junge Erwachsene heutzutage haben. Das ist wahrscheinlich eine Folge des Wohlstands und der humaneren Erziehung. Wenn du Disziplierungsansätze hast, dann poste die mal. Da wäre ich echt gespannt.

  2. Ich hab mir auch nach deinen Posts damals das Buch gekauft. Hab es gelesen und versucht anzuwenden. Hab es ebenfalls nicht durchgehalten bzw. nie wirklich komplett umgesetzt. Hab aber auch ein paar Dinge verinnerlicht. Die Sache die du geschrieben hast, beschäftigt mich auch. Meine Erkenntnis von dem ganzen Spaß ist, dass kein System bei mir funktionieren wird, wenn ich nicht mehr Diszipilien lernen werde. Wie ich das schaffe, weiß ich aber noch nicht. Ich steh da echt ziemlich belämmert da und es geht mir ganz schön auf den Sack. Das ist aber auch ein Problem, was richtig viele Jugendliche und junge Erwachsene heutzutage haben. Das ist wahrscheinlich eine Folge des Wohlstands und der humaneren Erziehung. Wenn du Disziplierungsansätze hast, dann poste die mal. Da wäre ich echt gespannt.

  3. Eine Bekannte von mir meinte mal zu mir: „Ja, wie soll man denn Disziplin lernen, wenn man nicht die nötige Disziplin dafür hat?“ Irgendwie triffts das? Ist Disziplin etwas das man antrainiert? Oder muss man sich damit abfinden, dass man allerhöchstens seine Disziplinlosigkeit organisiert und einschränken kann?

  4. Eine Bekannte von mir meinte mal zu mir: „Ja, wie soll man denn Disziplin lernen, wenn man nicht die nötige Disziplin dafür hat?“ Irgendwie triffts das? Ist Disziplin etwas das man antrainiert? Oder muss man sich damit abfinden, dass man allerhöchstens seine Disziplinlosigkeit organisiert und einschränken kann?

  5. Ich finde es verdammt schade, dass Du kein eigenes Blog darüber machst.

    Es gibt in deutscher Sprache leider nur spärliche oder besser, unvollständige Informationen über GTD. (Deine Artikel zählen für mich zu den Besten.)

    Viele Informationen in deutscher Sprache sind nur spärlich, unvollständig oder vermitteln den Eindruck, dass die Autoren vom Hype profitieren woll(t)en. Ein Anwenderforum in deutscher Sprache sucht man leider ebenfalls vergebens.

    Ich wende das System in einen kleinen Abwandlungen für meine tägliche Arbeit an. Und es funktioniert wirklich prima. Man muss sich nur disziplinieren die Listen etc. auch wirklich fortzuführen. Wobei ich mich schon ertappt habe, mehr Zeit für den Listenkram aufzubringen als für die eigentliche Arbeit. :-/

    Ich hätte es jedenfalls toll gefunden, wenn irgendwo eine Plattform entsteht, in der sich deutsche Anwender austauschen hätten können.

    Schade.

  6. Ich finde es verdammt schade, dass Du kein eigenes Blog darüber machst.

    Es gibt in deutscher Sprache leider nur spärliche oder besser, unvollständige Informationen über GTD. (Deine Artikel zählen für mich zu den Besten.)

    Viele Informationen in deutscher Sprache sind nur spärlich, unvollständig oder vermitteln den Eindruck, dass die Autoren vom Hype profitieren woll(t)en. Ein Anwenderforum in deutscher Sprache sucht man leider ebenfalls vergebens.

    Ich wende das System in einen kleinen Abwandlungen für meine tägliche Arbeit an. Und es funktioniert wirklich prima. Man muss sich nur disziplinieren die Listen etc. auch wirklich fortzuführen. Wobei ich mich schon ertappt habe, mehr Zeit für den Listenkram aufzubringen als für die eigentliche Arbeit. :-/

    Ich hätte es jedenfalls toll gefunden, wenn irgendwo eine Plattform entsteht, in der sich deutsche Anwender austauschen hätten können.

    Schade.

  7. Ja, die Disziplin… Was ich mich halt frage ist, ob da nicht irgendwas grundsätzlich schief läuft, wenn man für etwas soviel Disziplin aufwenden muss.

    @T.: Das sind alles erstmal nur Gedanken. Das Thema Produktivitätsblog ist noch nicht vom Tisch. Siehe es als einen Prozess, der über das offensichtliche hinausgeht und versucht, einen Schritt weiterzudenken. An dem Punkt würde das Blog auf einem ganz anderen Level helfen.

  8. Ja, die Disziplin… Was ich mich halt frage ist, ob da nicht irgendwas grundsätzlich schief läuft, wenn man für etwas soviel Disziplin aufwenden muss.

    @T.: Das sind alles erstmal nur Gedanken. Das Thema Produktivitätsblog ist noch nicht vom Tisch. Siehe es als einen Prozess, der über das offensichtliche hinausgeht und versucht, einen Schritt weiterzudenken. An dem Punkt würde das Blog auf einem ganz anderen Level helfen.

  9. Habe mir auch nach deinem Post die fast annähernd gleiche GTD-Ausrüstung beim gleichen Shop (über den ich maßlos enttäuscht bin, aber das ist eine andere Geschichte) gekauft. Auch bei mir lag das Zeug bis gestern nur so rum. Aber gestern habe ich mir (wieder mal) geschworen, dass ab jetzt alles besser wird und ich das System endlich mal zu 100% durchführen werden. Ist wie mit dem Rauchen aufhören, nur dass es hier ums Anfangen geht 🙂 Wobei bei mir nicht so sehr die Disziplin, sondern eher der innere Schweinehung/Procrastination für das nicht anfangen das Problem ist.

    So ein deutschsprachiges Blog/Wiki wäre auch meiner Meinung nach sehr hilfreich, evt. auch als Partner einer englischsprachigen Site? Damit man evt. Artikel von dort übersetzt übernehmen könnte…

    Simon hat es bereits angesprochen: dies ist in der heutigen Informationsgesellschaft mit Informationsüberflutung wirklich ein weit verbreitetes Problem. Informationen zu finden zu filtern und zu ver-/bearbeiten. Man bekommt sowas ja auch nicht in der Schule gelernt, da das Schulsystem auf die geänderten Bedingungen nicht reagiert hat und als Erwachsener ist man dann oft überfordert. Zumindest bin ich es 😉

  10. Habe mir auch nach deinem Post die fast annähernd gleiche GTD-Ausrüstung beim gleichen Shop (über den ich maßlos enttäuscht bin, aber das ist eine andere Geschichte) gekauft. Auch bei mir lag das Zeug bis gestern nur so rum. Aber gestern habe ich mir (wieder mal) geschworen, dass ab jetzt alles besser wird und ich das System endlich mal zu 100% durchführen werden. Ist wie mit dem Rauchen aufhören, nur dass es hier ums Anfangen geht 🙂 Wobei bei mir nicht so sehr die Disziplin, sondern eher der innere Schweinehung/Procrastination für das nicht anfangen das Problem ist.

    So ein deutschsprachiges Blog/Wiki wäre auch meiner Meinung nach sehr hilfreich, evt. auch als Partner einer englischsprachigen Site? Damit man evt. Artikel von dort übersetzt übernehmen könnte…

    Simon hat es bereits angesprochen: dies ist in der heutigen Informationsgesellschaft mit Informationsüberflutung wirklich ein weit verbreitetes Problem. Informationen zu finden zu filtern und zu ver-/bearbeiten. Man bekommt sowas ja auch nicht in der Schule gelernt, da das Schulsystem auf die geänderten Bedingungen nicht reagiert hat und als Erwachsener ist man dann oft überfordert. Zumindest bin ich es 😉

  11. Guten Tag, liebe frustrierte GTD-Gemeinde.

    Lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen: Ein bißchen GTD hat noch niemand geschadet und wie schon einige Schlauberger gemerkt haben, findet die Veränderung nicht mit dem hippen Equipment statt, sondern zwischen den Ohren 😉 Im Ernst: Ich probiere seit einigen Wochen vieles aus und bin der Meinung, daß es Schritt für Schritt besser wird mit der Selbstorganisation. Also bleibt am Ball!!

    Zum Thema GTD-Blog könnt ihr la mal einen Klick hierher tun: http://www.meyer-bernau.de/

    cu, H

  12. Guten Tag, liebe frustrierte GTD-Gemeinde.

    Lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen: Ein bißchen GTD hat noch niemand geschadet und wie schon einige Schlauberger gemerkt haben, findet die Veränderung nicht mit dem hippen Equipment statt, sondern zwischen den Ohren 😉 Im Ernst: Ich probiere seit einigen Wochen vieles aus und bin der Meinung, daß es Schritt für Schritt besser wird mit der Selbstorganisation. Also bleibt am Ball!!

    Zum Thema GTD-Blog könnt ihr la mal einen Klick hierher tun: http://www.meyer-bernau.de/

    cu, H

  13. Ich bin am Anfang meiner GTD-Karriere, versuche am Mac so einige Dinge davon umzusetzen und stelle so langsam (bin nicht der radikale Umrevoluzzer) mein Arbeitszimmer und allgemein meine Ordnungs- und Effektivitätstechnik um. (www.macoholic.de)

    Statt einem eigenen Blog einfach hier im Blog Postings getaggt mitlaufen lassen, bist im RSS-Reader mit festem Platz 🙂

    Gruß, Thorsten

  14. Ich bin am Anfang meiner GTD-Karriere, versuche am Mac so einige Dinge davon umzusetzen und stelle so langsam (bin nicht der radikale Umrevoluzzer) mein Arbeitszimmer und allgemein meine Ordnungs- und Effektivitätstechnik um. (www.macoholic.de)

    Statt einem eigenen Blog einfach hier im Blog Postings getaggt mitlaufen lassen, bist im RSS-Reader mit festem Platz 🙂

    Gruß, Thorsten

  15. Ich kenne das Problem nur zu gut: Wenn ich ihnehin kreativ und produktiv bin (und enormen Zeitdruck habe, ich sag nur: KILLERDEADLINES!), dann krieg ich die Dinge auch geregelt. Habe ich keinen Druck, weil die Deadline noch so weit weg scheint (auch wenn sie das für ein 230-Seitiges Buch nicht wirklich ist), dann vergesse ich echt ALLES. Ich schau nicht in meine Wiedervorlagemappe, vergesse, dass ich je eine Excel-Projektorganisationsdatei hatte, finde nach Monaten ungenutzte Next-Action-Cards in miener Handtasche wieder, etc. Ich bin über eine Kollegin, die mir zu meinen CUECards TiddlyWiki empfahl, auf GDT gestoßen, und habe festgestellt, dass mich das alles sehr an ein bekanntes Entrümplungssystem erinnert 😉 Und wie bei allem, was nicht aus mir selbst kommt, kann ich, wie oben gesagt, prima den Tag mit GTD-Theorien oder Simplify-Methoden-Überlegungen verbringen, ohne wirklich meine Arbeit zu schaffen… Was GTD vielleicht wirklich bringen kann: Ein eigenes System zu entwickeln, mit dem man als undisziplinierter Chaot wenigstens ein bisschen den Überblick behält. Individuelle (Excel)Listen mit ampelmäßigen Markierungen für Projektfortschritte vielleicht (rot für ’noch nicht gemacht‘, gelb für ‚in Arbeit‘ und grün für ‚erledigt). MIr hilft es, in große Projekte (Bücher halt) hineinzukommen. Anfangs ist es schön zu sehen, wie alles immer grüner wird. Wenn ich erst einmal drin bin, vergesse ich die Liste, aber dann brauche ich sie auch nicht mehr. Vielleicht ist das ein besserer Ansatz, als sich die spärliche Arbeitszeit totzuorganisieren. Oder? Lieben Gruß Petra

  16. Ich kenne das Problem nur zu gut: Wenn ich ihnehin kreativ und produktiv bin (und enormen Zeitdruck habe, ich sag nur: KILLERDEADLINES!), dann krieg ich die Dinge auch geregelt. Habe ich keinen Druck, weil die Deadline noch so weit weg scheint (auch wenn sie das für ein 230-Seitiges Buch nicht wirklich ist), dann vergesse ich echt ALLES. Ich schau nicht in meine Wiedervorlagemappe, vergesse, dass ich je eine Excel-Projektorganisationsdatei hatte, finde nach Monaten ungenutzte Next-Action-Cards in miener Handtasche wieder, etc. Ich bin über eine Kollegin, die mir zu meinen CUECards TiddlyWiki empfahl, auf GDT gestoßen, und habe festgestellt, dass mich das alles sehr an ein bekanntes Entrümplungssystem erinnert 😉 Und wie bei allem, was nicht aus mir selbst kommt, kann ich, wie oben gesagt, prima den Tag mit GTD-Theorien oder Simplify-Methoden-Überlegungen verbringen, ohne wirklich meine Arbeit zu schaffen… Was GTD vielleicht wirklich bringen kann: Ein eigenes System zu entwickeln, mit dem man als undisziplinierter Chaot wenigstens ein bisschen den Überblick behält. Individuelle (Excel)Listen mit ampelmäßigen Markierungen für Projektfortschritte vielleicht (rot für ’noch nicht gemacht‘, gelb für ‚in Arbeit‘ und grün für ‚erledigt). MIr hilft es, in große Projekte (Bücher halt) hineinzukommen. Anfangs ist es schön zu sehen, wie alles immer grüner wird. Wenn ich erst einmal drin bin, vergesse ich die Liste, aber dann brauche ich sie auch nicht mehr. Vielleicht ist das ein besserer Ansatz, als sich die spärliche Arbeitszeit totzuorganisieren. Oder? Lieben Gruß Petra

  17. Hallo!

    Hier ein paar Gedanken zur Disziplin… Ist doch schon komisch: wenn man etwas wirklich, also WIRKLICH möchte, dann hat man die Disziplin. Nur wenn man etwas von aussen übergestülpt bekommt, geht sie verloren.

    Wenn also etwas wie GTD nicht funktioniert, liegt es in der Tat nicht am System (ist ja keine Frage, klar), sondern es liegt daran, dass einem das, was man zu erledigen hat, nicht wirklich am Herzen liegt. Auch wenn es sich dabei um etwas handelt, was einem am Herzen liegen sollte oder früher vielleicht mal lag, die Motivation, die es brachte, ist kommt nicht auf oder ist bereits vorbei.

    Wenn jemand also feststellt, dass er seinen Aufgaben nicht mehr nachkommt, dann fehlt es nicht am WISSEN, dass es gut wäre, diszipliniert an den Aufgaben zu arbeiten, sondern am GLAUBEN, dass es gut ist, disipliniert an den Aufgaben zu arbeiten.

    Ja, gesundheitsbewußte Ernährung ist gut, Nicht-Rauchen ist gut, Sport ist gut… und wenn ich das nicht GLAUBE, tue ich es nicht. Also muss ich darüber nachdenken, um aus WISSEN GLAUBEN zu machen.

    Wie geht das?

    Mit dem Wunderwerkzeug „Hinterfragen“. (Hinter-)Fragen in einer Kaskade immer wieder gestellt, entwaffnen jeden (und vor allem uns selbst) und zeigen die Inkonsistenzen in unserem Denken auf. Brüche werden sichtbar. Das kann weh tun aber klärt manche Dinge sehr grundlegend und wirkt heilsam.

    Ein Beispiel:

    „Warum höre ich nicht auf zu rauchen, obwohl überall steht, dass es gefährlich ist, erwiesen ist, dass man früher stirbt usw. usw? – Weil ich rauchen möchte… – Warum möchte ich rauchen? – Weil es beruhigt… Warum beruhigt Rauchen? – Weil es den gleichen Prozeß wie eine harte Droge auslöst… – Warum lasse ich mich auf das Rauchen ein, würde aber ein harte Droge jederzeit kategorisch ablehnen? (hier ist bereits ein Bruch!) – Weil…(jetzt komme ich ins Schwimmen)… alle es machen (für NLPler: Generalisierung! Achtung!). Und wie geht es denen allen? – Naja, sie werden schneller krank… Wirklich alle? – Naja, kann ich nicht sagen (bzw. will ich lieber nicht wahr haben). – Warum will ich das nicht wahrhaben? – Weil ich anerkannt sein will (schließlich rauchen doch alle [ein Filter ist also bereits in meinem Kopf gesetzt])….. “ So ginge das dann weiter. Irgendwann landet der Nachdenkende immer wieder am gleiben Punkt. Dann hat er den „Haken“ gefunden. Glückwunsch. Er bewegt sich vom WISSEN zum GLAUBEN, nur weil er Hinterfragt, sich in Beziehung zu der Sache setzt, zugibt, einsieht.

    Warum macht jemand also kein GTD mehr? Weil er nicht GLAUBT (!) dass er es wirklich leichter hätte damit. Er kann es zwar wissen (Chaos bricht aus, wenn er es läßt), dennoch verhindert der Leichtsinn/Stolz, dass man es FÜR SICH akzeptiert und SICH ins WAHRE GESICHT schaut.

    Das Gros der Menschen geht lieber unter, als sich ins wahre Antlitz zu schauen.

    Also, was tun?

    1. Mit Fragen nachdenken, bis man den wahren Grund gefunden hat (den erkennt man daran, dass man immer wieder dabei landet) und akzeptieren, was rauskommt. Dort ansetzen.
    2. Überlegen, vorstellen/ visualisieren + erspüren, was der Lohn ist, wenn man dort ansetzt (z. B. GTD konsequent anwendet). Wie werde ich mich fühlen/ was wird sich in meinem Leben positiv ändern, wenn ich es umsetze. Daraus erwächst dann der GLAUBE (die Bereitschaft, sich auf das Wissen zu verlassen, indem man demgemäß handelt. [das nennt man dann WEISHEIT]).

    Der zweite Punkt erfordert einige Übung, läßt aber die intrinsische Motivation (Motivation von innen heraus) entstehen.

    Ein letztes Beispiel: In meiner täglichen Berufspraxis erlebe ich es, dass ich Menschen vorrechne, dass sie ihr Haus SICHER verlieren müssen, wenn sie in Rente gehen, also genau dann, wenn sie es gerade fertig bezahlt haben, weil sie dann nicht genug Geld zu leben haben können. Dann müssen sie ihr Haus verkaufen, um zu leben und werden eben nicht das erleben, was ANGEBLICH der Grund für den Erwerb des Hauses war, wofür sie angeblich ein Leben lang geschuftet haben. Ich sagen ihnen das mithin, wenn sie Anfang 20 sind. Aber sie wollen auf Biegen und Brechen ein Haus. Weil alle es haben. Weil sich das so gehört. Weil man es dann zu etwas gebracht hat, wenn man ein Haus hat. Sie WOLLEN NICHT GLAUBEN, sie WOLLEN NICHT DENKEN.

    Also Leute, denkt, akzeptiert und handelt.

  18. Hallo!

    Hier ein paar Gedanken zur Disziplin… Ist doch schon komisch: wenn man etwas wirklich, also WIRKLICH möchte, dann hat man die Disziplin. Nur wenn man etwas von aussen übergestülpt bekommt, geht sie verloren.

    Wenn also etwas wie GTD nicht funktioniert, liegt es in der Tat nicht am System (ist ja keine Frage, klar), sondern es liegt daran, dass einem das, was man zu erledigen hat, nicht wirklich am Herzen liegt. Auch wenn es sich dabei um etwas handelt, was einem am Herzen liegen sollte oder früher vielleicht mal lag, die Motivation, die es brachte, ist kommt nicht auf oder ist bereits vorbei.

    Wenn jemand also feststellt, dass er seinen Aufgaben nicht mehr nachkommt, dann fehlt es nicht am WISSEN, dass es gut wäre, diszipliniert an den Aufgaben zu arbeiten, sondern am GLAUBEN, dass es gut ist, disipliniert an den Aufgaben zu arbeiten.

    Ja, gesundheitsbewußte Ernährung ist gut, Nicht-Rauchen ist gut, Sport ist gut… und wenn ich das nicht GLAUBE, tue ich es nicht. Also muss ich darüber nachdenken, um aus WISSEN GLAUBEN zu machen.

    Wie geht das?

    Mit dem Wunderwerkzeug „Hinterfragen“. (Hinter-)Fragen in einer Kaskade immer wieder gestellt, entwaffnen jeden (und vor allem uns selbst) und zeigen die Inkonsistenzen in unserem Denken auf. Brüche werden sichtbar. Das kann weh tun aber klärt manche Dinge sehr grundlegend und wirkt heilsam.

    Ein Beispiel:

    „Warum höre ich nicht auf zu rauchen, obwohl überall steht, dass es gefährlich ist, erwiesen ist, dass man früher stirbt usw. usw? – Weil ich rauchen möchte… – Warum möchte ich rauchen? – Weil es beruhigt… Warum beruhigt Rauchen? – Weil es den gleichen Prozeß wie eine harte Droge auslöst… – Warum lasse ich mich auf das Rauchen ein, würde aber ein harte Droge jederzeit kategorisch ablehnen? (hier ist bereits ein Bruch!) – Weil…(jetzt komme ich ins Schwimmen)… alle es machen (für NLPler: Generalisierung! Achtung!). Und wie geht es denen allen? – Naja, sie werden schneller krank… Wirklich alle? – Naja, kann ich nicht sagen (bzw. will ich lieber nicht wahr haben). – Warum will ich das nicht wahrhaben? – Weil ich anerkannt sein will (schließlich rauchen doch alle [ein Filter ist also bereits in meinem Kopf gesetzt])….. “ So ginge das dann weiter. Irgendwann landet der Nachdenkende immer wieder am gleiben Punkt. Dann hat er den „Haken“ gefunden. Glückwunsch. Er bewegt sich vom WISSEN zum GLAUBEN, nur weil er Hinterfragt, sich in Beziehung zu der Sache setzt, zugibt, einsieht.

    Warum macht jemand also kein GTD mehr? Weil er nicht GLAUBT (!) dass er es wirklich leichter hätte damit. Er kann es zwar wissen (Chaos bricht aus, wenn er es läßt), dennoch verhindert der Leichtsinn/Stolz, dass man es FÜR SICH akzeptiert und SICH ins WAHRE GESICHT schaut.

    Das Gros der Menschen geht lieber unter, als sich ins wahre Antlitz zu schauen.

    Also, was tun?

    1. Mit Fragen nachdenken, bis man den wahren Grund gefunden hat (den erkennt man daran, dass man immer wieder dabei landet) und akzeptieren, was rauskommt. Dort ansetzen.
    2. Überlegen, vorstellen/ visualisieren + erspüren, was der Lohn ist, wenn man dort ansetzt (z. B. GTD konsequent anwendet). Wie werde ich mich fühlen/ was wird sich in meinem Leben positiv ändern, wenn ich es umsetze. Daraus erwächst dann der GLAUBE (die Bereitschaft, sich auf das Wissen zu verlassen, indem man demgemäß handelt. [das nennt man dann WEISHEIT]).

    Der zweite Punkt erfordert einige Übung, läßt aber die intrinsische Motivation (Motivation von innen heraus) entstehen.

    Ein letztes Beispiel: In meiner täglichen Berufspraxis erlebe ich es, dass ich Menschen vorrechne, dass sie ihr Haus SICHER verlieren müssen, wenn sie in Rente gehen, also genau dann, wenn sie es gerade fertig bezahlt haben, weil sie dann nicht genug Geld zu leben haben können. Dann müssen sie ihr Haus verkaufen, um zu leben und werden eben nicht das erleben, was ANGEBLICH der Grund für den Erwerb des Hauses war, wofür sie angeblich ein Leben lang geschuftet haben. Ich sagen ihnen das mithin, wenn sie Anfang 20 sind. Aber sie wollen auf Biegen und Brechen ein Haus. Weil alle es haben. Weil sich das so gehört. Weil man es dann zu etwas gebracht hat, wenn man ein Haus hat. Sie WOLLEN NICHT GLAUBEN, sie WOLLEN NICHT DENKEN.

    Also Leute, denkt, akzeptiert und handelt.

  19. Disziplin lernen? Das ist bei mir nicht das Problem, es mag zwar stinkendes Eigenlob sein, jedoch kenne ich keinen der dazu so fähig ist wie ich. Warum ich nicht motiviert bin dieses Mittel zu nutzen ist wohl eher die Frage.

  20. Disziplin lernen? Das ist bei mir nicht das Problem, es mag zwar stinkendes Eigenlob sein, jedoch kenne ich keinen der dazu so fähig ist wie ich. Warum ich nicht motiviert bin dieses Mittel zu nutzen ist wohl eher die Frage.

  21. 1) Selbstdisziplin kann und muss man trainieren. Meistens über- oder unterfordert man sich. Sehr gut dazu: http://www.stevepavlina.com/blog/2005/06/self-discipline/

    2) Einige hier wollten gern GTD-Austausch. –> http://www.gtd-forum.de

    3) Vereinfachtes, realistischere GTD-Variante ist ZTD –> http://zenhabits.net/2007/04/zen-to-done-ztd-the-ultimate-simple-productivity-system/ oder auf deutsch bei imgriff.com –> http://imgriff.com/serien/zen-to-done/

    viele Erfolg!

  22. 1) Selbstdisziplin kann und muss man trainieren. Meistens über- oder unterfordert man sich. Sehr gut dazu: http://www.stevepavlina.com/blog/2005/06/self-discipline/

    2) Einige hier wollten gern GTD-Austausch. –> http://www.gtd-forum.de

    3) Vereinfachtes, realistischere GTD-Variante ist ZTD –> http://zenhabits.net/2007/04/zen-to-done-ztd-the-ultimate-simple-productivity-system/ oder auf deutsch bei imgriff.com –> http://imgriff.com/serien/zen-to-done/

    viele Erfolg!

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