Zukünfte verstehen und gestalten

Gutes Blogger-Seeding am Beispiel von Markus Albers


Blogger-Seedings scheinen immer noch das beliebteste Mittel im offensichtlich sehr begrenzten Werkzeugkasten der „Wir machen jetzt auch dieses Social-Dings“-Agenturen zu sein. Selbst ein „Ups, ich hatte ja mal ein Blog“-Blogger wie ich bekommt fast täglich Anfragen, über irgendeinen Müll zu schreiben. Das meiste ist langweilig und wird sofort gelöscht. Manches ist so dreist scheiße, dass man eine sarkastische Mail zurück schreibt. Nur ganz selten macht sich jemand richtig Mühe, recherchiert die relevanten Blogger, schreibt eine freundliche Mail und sucht den persönlichen Kontakt. Und da so jemand heute Geburtstag hat, möchte ich ihn heute mal als Leuchtturmbeispiel zelebrieren. Markus Albers ist inzwischen bei mir längst in der „Freund“-Kategorie unter „1.0“. Wenn immer ich in Berlin bin, versuchen wir uns auf einen Kaffee zu treffen. Er hat mich für sein neues Buch interviewt. Wir haben auch durchaus schon über gemeinsame Projekte nachgedacht. All das hat mit einer Mail von ihm angefangen, in der er mir anbot, mir sein Buch „Morgen komm ich später rein“ zu schicken. Mit seinem Thema und der Nebenbeierwähnung, dass er auch für Monocle schreibt, hatte er sofort mein Interesse. Durch den persönlichen Kontakt angeregt, habe ich das Buch sofort gelesen, rezensiert und es seitdem, wo ich nur konnte, promotet.

Das sollte auch zeigen, dass ich gerne Werbung für Produkte mache. Ausschlaggebend ist, wie oben beschrieben einfach, ob mir Produkt und die Person(en) dahinter sympathisch sind bzw. ob ich einen persönlichen Bezug herstellen kann. „Social Media“ kann so einfach sein.

Alles Gute, Markus.


3 Antworten zu “Gutes Blogger-Seeding am Beispiel von Markus Albers”

  1. … ich würde es auch lieber gar nicht ‚Blogger Seeding‘ nennen, der Begriff war mir auch neu, er klingt so abgekartet. Eher geht es doch darum: Menschen, deren Arbeit ich entdecke und toll finde oder schon länger beobachte und respektiere, über etwas zu informieren, was ich gemacht habe. Natürlich schadet es nicht, wenn diese Menschen eine Plattform haben, auf der sie viele andere erreichen und das dann weitersagen.

    Insofern ist Johannes für mich vielleicht am ehesten vergleichbar mit einem Journalisten, der für eine große oder namhafte Zeitung oder Zeitschrift schreibt und den ich aber persönlich kenne und schätze. Da vermischt sich dann auch ein bisschen das Private und Berufliche, aber auf eine durchaus angenehme Weise.

    Was die professionelle Effektivität meines Experiments angeht, mein Buch zuerst einer kleinen, handverlesenen Zahl von Bloggern zu schicken und erst danach Veröffentlichungen in Spiegel, FAZ, Zeit, etc. zu suchen: Das ist für mich sehr gut aufgegangen. Allein schon, weil auch Journalisten ein Thema oder eine Person googeln, und wenn es dann bereits prominente Treffer gibt, macht das die Sache relevanter. Aber natürlich auch, weil sich immer mehr Menschen ihre Kaufempfehlungen von Freunden oder spezialisierten Websites holen, statt aus etablierten Medien, das Thema ist ja bekannt.

    Die aufeinander aufbauende Veröffentlichungs-Kaskade habe ich etwa folgendermaßen „geplant“ (und sie hat, finde ich, funktioniert): 1) wenige einflussreiche, sympathische Blogger (nicht mehr als 10) 2) ausgewählte Printmedien (in der ersten Welle nicht mehr als drei oder vier, Exlusivität ist denen wichtig) 3) Viele weitere Websites und Printmedien, die dann automatisch kamen 4) Radio 5) Fernsehen / Vorträge

    Einen Unterschied zu den vielen „professionellen“ Journalisten, die ich während der Buch-PR kennen gelernt habe, möchte ich noch nennen: Zu den Bloggern / Social-Media-Leuten wie Johannes ist ein Kontakt entstanden, der anhält und wächst. Das kannte ich aus der Presselandschaft so nicht und das ist sehr schön.

    Wenn ich einen Tipp geben sollte, wie man Blogger anspricht (und ich bin das oft gefragt worden), gibt es eigentlich nur diese: 1) Authentisch sein und gerade heraus. Kein PR-Blabla. 2) Möglichst ein Produkt vorstellen, das man selbst erfunden oder hergestellt hat, nicht eines, für das man im Auftrag wirbt. 3) Später (glaubwürdig) am Ball bleiben, auch mal kommentieren, verlinken, retweeten. Eigennutz entlarvt sich schnell. Wie im richtigen Leben: Wer sich nur meldet, wenn er was will, dem hilft man beim nächsten Mal nicht mehr so gern.

    Zum Schluss ein Dankeschön an Dich, Johannes. Du warst einer der allerersten, die mein Buch gelesen und empfohlen haben. Das war mir damals enorm wichtig und hat – in einer Phase, in der man als Autor noch sehr unsicher ist – gutgetan.

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